ThyssenKrupp

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Thyssen und verbrannte Erde

Die "Rheinische Post" vom Freitag zitiert den Gesamtbetriebsratsvorsitzenden von Thyssenkrupp Steel, Tekin Nasikkol: Die Politik der Konzernspitze sei „absolut unangebracht und hinterlässt verbrannte Erde“!!!¹ Die Beschäftigten der Stahlbetriebe sind gewarnt.

Korrespondenz aus Duisburg
Thyssen und verbrannte Erde
Stahlaktionstag in Duisburg im März 2023 (rf-foto)

Wer sich im Ruhrgebiet mit der Montanindustrie auskennt, spitzt bei dem Begriff "verbrannte Erde" die Ohren. Die überparteiliche bundesweite Bergarbeiterbewegung Kumpel für AUF hat diesen in die Öffentlichkeit gebracht. Sie hat umfassend nachgewiesen, dass die Ruhrkohle AG (RAG) nach der Liquidierung des gesamten Steinkohlebergbaus eine Politik der verbrannten Erde eingeleitet hat.

 

Zigtausende Industriearbeitsplätze und Tausende Ausbildungsplätze wurden vernichtet ohne Ersatz; der modernste Untertagebergbau mit den sichersten Arbeitsbedingungen wurde platt gemacht, preiswerte und gute Werkswohnungen wurden an Immobilien-Heuschrecken verscherbelt. Unter Tage wurden hochgiftige Stoffe hinterlassen, u.a. das Ultragift PCB, weil damit verseuchtes Maschinenöl nicht geborgen wurde. Und die RAG hat die Flutung des Grubenwassers begonnen, das solche Gifte löst und ohne Entgiftungsanlagen künftig in die Flüsse ableiten soll. Damit riskiert sie mutwillig eine Trinkwasserkatastrophe. Viele Bergleute, die mit diesen giftigen Stoffen in Berührung kamen, sind überdurchschnittlich von Krankheiten, wie Krebs betroffen, ohne dass dies als Berufskrankheiten von der Berufsgenossenschaft anerkannt und entschädigt wird.

 

Kumpel für AUF hat mit Stahlarbeitern recherchiert und bereits nachgewiesen, dass die Stahlkonzerne im Ruhrgebiet auch auf eine Politik der verbrannten Erde zusteuern, bzw. diese bereits begonnen haben. Das beginnt ja nicht erst hier in Deutschland, sondern bereits weltweit in vielen Erzbergbauregionen von Lateinamerika, Afrika u.a. Die überparteiliche Bergarbeiterbewegung Kumpel für AUF kann allen Interessierten dazu recherchiertes Material und Vorträge anbieten.² Stahlarbeiter und die Menschen im Ruhrgebiet werden sich auf einen harten Kampf um ihre Rechte und Lebensverhältnisse einstellen.