Thyssenkrupp
Neue Elemente beim heutigen selbständigen Warnstreik bei Stahl
Heute fand der zweite Warnstreiktag mit selbstständigen Elementen statt bei Thyssenkrupp in Duisburg und Dortmund teilweise mit Tor-Blockaden, Straßenbesetzung.
In Duisburg stand das Warmbandwalzwerk zwei und das Kaltbandwalzwerk zwei. Das wurde durchgesetzt gegen den Widerstand der Geschäftsleitung. An Tor 1 in Duisburg waren es bis zu 300 Kollegen; sogar Kollegen, die frei hatten, waren gekommen.
Bei TKSE Dortmund hatten sich heute die Kollegen am Tor 4 versammelt und die Ein- und die Ausfahrt blockiert. In Dortmund stand die Produktion zeitweise. Die LKW stauten sich bis auf den Autobahnzubringer. Die Kollegen sind kampfbereit. Es herrscht eine große Entschlossenheit. Ein Teil meint: Außer mit Streik kann man nichts erreichen.
Geschäftsleitung und Betriebsrats-Führung kommen in die Defensive. Auf Kritik stößt, dass mindestens an Tor 3 und 7 in Duisburg von rechten Betriebsräten die Polizei gerufen wurde, um gegen Delegationen der MLPD vorzugehen. Arbeitersolidarität zu unterdrücken ist ein NoGo in der Arbeiterbewegung. Die Vorsitzende der MLPD, Gabi Fechtner, war mit vor Ort am Tor 7 und überbrachte den Kollegen die solidarischen Grüße der Arbeiterpartei MLPD.
Neue Elemente dieses Tages waren auch zahlreiche Grußadressen wie vom Frauenverband Courage. Verpflegung wurde organisiert, ein Gruß vom Stahlwerk Unterwellenborn aus Thüringen überbracht, der MLPD Kreisverband Duisburg überbrachte ein Grußwort.
Viele Kollegen waren nachdenklich, wie man den Streik führen kann. Manche haben noch Hoffnung in den Businessplan von Osburg. Verschiedene Kollegen rangen mit sich, ob sie das Selbstvertrauen und den Mut aufbringen, führend so einen Streik mitvorzubereiten. Ganz offensichtlich müssen sie noch weiter Mut fassen.
Nicht umsonst schrieb die WAZ heute „Der Kapitalseite gehen die Proteste zu weit“ [1] und interviewte dazu Ursula Gather, Vorsitzende des Kuratoriums der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach Stiftung in der Villa Hügel. Sie stellten sich hinter Lopez und sein Kahlschlagsprogramm. Wen wundert es? Sie interessiert nur die Dividende.
Für uns Arbeiter kann es nur eine Richtung geben. Aus Dortmund wird berichtet. “Gerd Pfisterer von der MLPD-Betriebsgruppe ging in seinem Beitrag darauf ein, dass die Kollegen im Kampf um jeden Arbeitsplatz nur mit einem selbständigen Streik Erfolg haben können. Der Weg mit einem Sozialplan ist eine Sackgasse! Das war auch die Schlussfolgerung der Rheinhausener Kollegen in den 1980er Jahren, die mit einem selbständigen Streik für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze gekämpft haben. Außerdem wandte sich Gerd Pfisterer entschieden gegen antikommunistische Versuche, das Auftreten der MLPD am Tor einzuschränken. "Letzten Donnerstag haben vier Politiker von bürgerlichen Parteien gesprochen. Da ist es wohl selbstverständlich, dass hier die Arbeiterpartei MLPD auftritt und sich mit den Kollegen verbindet!"
Der heutige Streik wird nicht der letzte sein, dass kann auch Frau Gather nicht verhindern. Viele Vertrauenskörperleiter und Kollegen aus Dortmund und Hagen haben gesagt, sie seien am Donnerstag bei Protesten in Duisburg dabei. Da wird weiter beraten werden, wie wir unser Kampfkraft ausbauen und stärken können.