Sahra Wagenknecht / BSW
Wagenknecht, wie verlogen ist das denn?
Man ist ja schon einiges gewöhnt. Doch beim Tagesschau-Interview mit Sahra Wagenknecht am 26. August, anlässlich des faschistischen Terroranschlags in Solingen, konnte einem schon der Kitt aus der Brille fallen: „Ich würde mir wünschen, dass wir die Wirtschaftssanktionen gegenüber Syrien aufheben, dass wir dort dem Land auch ermöglichen, einen Wiederaufbau. Das ist ja einer der Gründe für die Fluchtbewegungen. Aber der Krieg ist vorbei, es gibt keinen Grund, generell Menschen aus Syrien in Deutschland zu behalten.“
Das ist nahezu wortgleich mit vorhergehenden Interviews mit CDU-Merz und AfD-Vorständlern: schlicht menschenverachtend, erbärmlich, zynisch, spalterisch. Und, „der Krieg ist vorbei“, das ist Traumtänzerei und bar jeder Kenntnis der realen Situation in Syrien und was mögliche Rückkehrer dann vom Assad Regime erwartet.
Ganz zu schweigen von einer möglichen Rache von immer noch vorhanden Kräften des faschistischen IS (Islamischer Staat). Und sollten sich etwa die Menschen im Kurdengebiet Rojava in Syrien nur einbilden, dass sie vom faschistischen türkischen Erdogan-Regime nach wie vor brutal militärisch attackiert werden? Sollen die Millionen Syrer, die vor dem Assad-Regime fliehen mussten, nun etwa ihren Frieden mit diesem Regime und anderen Unterdrückern machen? Davon, den Kampf für dessen Sturz und eine lebenswerte Zukunft weiterzuführen, ist bei Sahra Wagenknecht keine Rede; genauso wenig wie vom Klassenkampf hierzulande?
Vielleicht schwebt ihr ja auch vor, dass sich am „Wiederaufbau“ in Syrien russische und deutsche Großkonzerne eine goldene Nase verdienen und den entsprechenden imperialistischen Einfluss sichern. Man glaubt es kaum, wie tief eine sich früher selbst als kommunistisch bezeichnende „Linke“ in ihrem Karriererausch sinken kann.
Bei der Wahl in Thüringen keine Stimme verschenken – weder faschistische AfD noch BSW.
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