Antifaschismus
Ein Tagesausflug zur Gedenkstätte des Todesmarsches im Belower-Wald
Am Sonntag, dem 25. August 2024, besuchten wir, mit unserer Ortsgruppe und einem Genossen aus Wismar, die Gedenkstätte zum Todesmarsch im Belower-Wald bei Wittstock/Dosse. Hier wurde noch einmal deutlich, mit welcher Brutalität versucht wurde, über 16000 KZ-Häftlinge vor der Befreiung durch die heranrückende Rote Armee auf einen unmenschlichen Todesmarsch zu zwingen.
Dabei mussten die Häftlinge unter anderem durch Malchow und auch durch Schwerin, wo ihnen auf den Straßen die Soldaten, die zur vorrückenden Front unterwegs waren, entgegenkamen. Sie mussten auch unerträgliche Behandlungen durch besonders aufgehetzte Kinder und Jugendliche erfahren, die sie mit Steinen bewarfen und anspuckten. Teile der Bevölkerung, die sich ihre Menschlichkeit bewahrt hatten, wurden von den faschistischen Schergen bei der Herausgabe von Wasser selber misshandelt.
Unter welchen unerträglichen Bedingungen es trotzdem gelang, eine bewusste Organisierung aufzubauen, wurde an verschiedenen Nebenseiten der Stelltafeln nur am Rande erwähnt. Ebenso spielten antikommunistische Elemente bei der Beschreibung über die Behandlung von zurückgekehrten Häftlingen in die damals sozialistische UDSSR eine nicht unwesentliche Rolle: Dort wurden die Zurückgekehrten überprüft, ob sie nicht als „Vaterlandsverräter“ oder „Kollaborateure“ mit den faschistischen Schergen zusammengearbeitet haben. Dass diese Behandlung auch in den West-Zonen durchgeführt wurde - z.B. in Frankreich - wird bewusst unterschlagen.
Die Dokumentation hat uns alle sehr berührt und gleichzeitig herausgefordert, gegen die zunehmende Faschisierung durch Regierung und verschiedene Organe der sogenannten Unabhängigkeit von Polizei und Justiz, aktiv den antifaschistischen Widerstand zu organisieren, gegen eine Denkweise, den Vormarsch der AfD nicht verhindern zu können und dass sich ein erneutes faschistisches System auch in Deutschland herausbilden könnte. Ein Genosse widersprach dieser Denkweise in der Art, dass es gerade jetzt darum geht, als Revolutionäre alles daranzusetzen, dass es nicht zu solch einer Entwicklung kommt, ohne dabei die faschistische Gefahr zu leugnen. Die Entwicklung einer antifaschistischen Einheitsfront ist ein Gebot der Stunde.