Pressemitteilung von Women Defend Rojava
Außenpolitisch wird mit Staaten kollaboriert, die Dschihadisten finanzieren
Zur Störungsaktion in der gestrigen Talkshow "Caren Miosga" in der ARD schreibt Women Defend Rojva:
Am Abend des 15. September sind wir während der Talk-Sendung „Caren Miosga“ aufgestanden und haben auf den Mord an den kurdischen Journalistinnen Gulistan Tara und Hêro Bahadîn aufmerksam gemacht. Am 23. August bombardierte eine türkische Drohne das Auto in dem die beiden Journalistinnen mit einem weiteren Kollegen saßen, der schwer verletzt wurde.
Bei diesem Fall der gezielten Ermordung von oppositionellen Medienschaffenden durch den türkischen Staat handelt es sich keinesfalls um einen Einzelfall. Im Oktober 2022 wurde die Journalistin und Autorin Nagihan Akarsel vor ihrer Wohnung in Suleymaniyah erschossen. Im Juli 2024 wurde in der Region Sengal ein Mitarbeiter des ezidischen Radiosenders Çira FM, Murad Mîrza Ibrahim, von einer Drohne so schwer getroffen, dass er an den Verletzungen verstarb. Die Journalistin Medya Hasan Kemal vom Sender Çira TV und der Mitarbeiter Xelef Xidir wurden bei dem Angriff verletzt. Bei einem Drohnenangriff in Nordsyrien wurde Necmeddîn Feysel Hec Sînan, der Fahrer eines Fahrzeugs des Fernsehsenders JinTV getötet; die Mitfahrerin, eine Korrespondentin, Delîla Egîd, erlitt schwere Verletzungen und verlor einen Arm. Im November 2022 starb Isam Abdullah bei einer türkischen Luftangriffswelle in Dêrik. Wir gedenken mit unserer Aktion allen ermordeten Journalistinnen und Journalisten. ...
Innenpolitisch wird Migration und Islamismus problematisiert und zum wahlentscheidenden Thema, doch außenpolitisch wird mit den Staaten kollaboriert, die Dschihadisten und Islamisten finanzieren. Im Kampf gegen den Islamismus ist auf den deutschen Staat kein Verlass.
Die Journalisten und Journalistinnen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sollten die größten Kritiker einer Bundesregierung und den staatlichen Institutionen sein. Deswegen fordern wir von der deutschen Medienlandschaft und insbesondere von den Redaktionen im ÖRR, niemals zu den Morden an Journalistinnen und Journalisten zu schweigen. Dort, wo Journalistinnen und Journalisten ermordet werden, stirbt auch die Pressefreiheit und alle, die sich als Journalistinnen und Journalisten verstehen, sollten diese immer verteidigen!