Dresden
Brückeneinsturz: Wie konnte das passieren?
Gestern Morgen stürzte in Dresden die Carolabrücke, eine der Hauptverkehrsadern der Stadt und Trägerin zentraler Fernwärmeleitungen, ein. Die MLPD Dresden ist erleichtert, dass es keine Toten und Verletzte gab.
„Das ist kaum zu begreifen“, sagt eine Kollegin der Dresdner Verkehrsbetriebe, die noch nach 22 Uhr mit der Straßenbahn über die Brücke fuhr. „Viele von uns fragen sich jetzt, in welchem Zustand die anderen Brücken sind. Wir wissen ja, wo überall strengere Geschwindigkeitsbegrenzungen bestehen.“
Der Einsturz der Carolabrücke versetzt die ganze Stadt in einen Ausnahmezustand. Wir wollen aber kritisch auf einige Aspekte der beginnenden öffentlichen Diskussion eingehen:
- Der Einsturz dieses Teils der Carolabrücke war alles andere als „überraschend“. Die Dresdner Medien veröffentlichen heute Auszüge aus verschiedenen Gutachten. Bauanträgen, Ausschreibungen, die deutlich machen: seit 2018 ist der gefährliche Zustand bekannt!
- Als Ursachen wird jetzt alles Mögliche genannt, wie eine Chlorid-Anreicherung im Stahl. Zwei Dinge werden aber völlig verschwiegen: Die Brücke wurde 1969 gebaut für ein erheblich niedrigeres Verkehrseinkommen als die heutigen 40.000 Fahrzeuge täglich. Zudem liegt ein – zumindest indirekter – Bezug zur begonnenen Umweltkatastrophe auf der Hand: Die Brücke musste 2002, 2006 und 2013 jeweils ein sogenanntes „Jahrhunderthochwasser“ ertragen. Und die Frage wird gar nicht gestellt, ob der Einsturz am Ende dieses „Rekordsommers“ nicht auch etwas mit den Auswirkungen der Extremtemperaturen zu tun hat.
- Ebenfalls beginnt bereits eine breite Diskussion über das Paradigma des Wiederaufbaus. Es gibt hier schrille rechte Töne von AfD, FDP und CDU zur rücksichtslosen Priorisierung des individuellen Autoverkehrs.
Demgegenüber treten wir für die fortschrittliche Richtung ein, die in den „Leitlinien der MLPD für ein erweitertes Kampfprogramm der Sofort- und Schutzmaßnahmen gegen die globale Umweltkatastrophe“ ausgearbeitet ist:
- Erzwingung von Umbau, Rückbau oder Ausbau von Produktion, Produkten und Transportmitteln im Sinn des Umweltschutzes.
- Öffentlicher Personennahverkehr zum Nulltarif. … Vorrangiger Ausbau des öffentlichen Schienenverkehrs. Reduzierung von Autobahnen und vierspurigen Schnellstraßen. Güterverkehr auf Schienen und Wasserwegen auf Grundlage regenerativer Energien.
- Übernahme aller Kosten für die Maßnahmen des Sofort- und Schutzprogramms durch Monopole und Staat, volle Gültigkeit des Verursacherprinzips.