Metall- und Elektroindustrie

Metall- und Elektroindustrie

Eine Tarifrunde in bewegten Zeiten

Die IG Metall fordert in der bevorstehenden Tarifrunde in der Elektro- und Metallindustrie 7 Prozent höhere Monatsentgelte und 170 Euro mehr für Auszubildende bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Das Tarifergebnis soll außerdem eine soziale Komponente für die unteren Entgeltgruppen enthalten.

Von gp
Eine Tarifrunde in bewegten Zeiten
Metaller in München (rf-foto)

Welche Bedeutung hat in der aktuellen Situation eine gewerkschaftliche Lohntarifrunde? Geht es doch anscheinend „nur“ um mehr Lohn. Den haben die Arbeiter, Angestellten und ihre Familien allerdings mehr als nötig. Der von bürgerlichen Statistikern angebliche Reallohnzuwachs von 3,1 Prozent im zweiten Quartal hat relativ wenig mit der Realität zu tun. Denn die zugrunde gelegte offizielle Inflationsrate weicht erheblich von der realen Inflationsrate für einen durchschnittlichen Arbeiterhaushalt ab.

 

So waren zum Beispiel im Juli 2024 Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Schnitt um mehr als 32 Prozent teuer als vor vier Jahren. [1] Zudem haben die Arbeiter und Angestellten in den zurückliegenden Jahren erhebliche Kaufkraftverluste hinnehmen müssen – trotz nominaler Lohnerhöhungen und teilweisem „Inflationsausgleich“. Aus diesem Grund lagen die Forderungen, die in den Betrieben diskutiert wurden, im Schnitt deutlich über den vom IG-Metall-Vorstand geforderten 7 Prozent. Deshalb ist die volle Durchsetzung der Forderung unter dem vollem Einsatz der gewerkschaftlichen Kampfkraft das Mindeste.

 

Der Präsident des Verbandes der Metall- und Elektro-Industrie Nordrhein-Westfalen, Arndt G. Kirchhoff, findet die Forderung der IG Metall „unerträglich“. Er plädiert für eine Nullrunde. Aus Angst, die Arbeiter zu provozieren, traut er sich dies allerdings nur verklausuliert auszusprechen: „Seit 2015 haben wir im Schnitt kein Produktivitätswachstum mehr. Die Produktivität ist aber der Maßstab für Tariferhöhungen.“ [2]

 

Der Maßstab für Tariferhöhungen ist aber vom Arbeiterstandpunkt ein anderer: Das Profitinteresse der Kapitalisten ist immer, den Anteil an unbezahlter Arbeit zu erhöhen. Die Arbeiter sind dagegen gezwungen, dagegen zu halten, bzw. ihren Lohn zu Lasten des Profits zu erhöhen. Dabei ändert auch eine noch so hohe Lohnerhöhung nichts an dem grundlegenden Problem der Ausbeutung der Arbeitskraft. Deshalb hat schon Karl Marx den Arbeiter geraten, sich nicht auf Lohnkämpfe zu beschränken, sondern den Kampf gegen das ganze kapitalistische Lohnsystem zu führen.

 

Die MLPD ist für eine offensiv geführte Metalltarifrunde, auch gegen die Rechtsentwicklung von Monopole, ihrer Regierung und faschistische Gefahr. Die Friedenspflicht endet am 28. Oktober. Jetzt schon in den Betrieben aktiv werden, die Kräfte für Warnstreik und Vollstreik zu sammeln!

 

  • Für eine offensiv geführte Tarifrunde gegen die neue Qualität der Rechtsentwicklung!
  • Einsatz der ganzen gewerkschaftlichen Kampfkraft zur vollen Durchsetzung der 7 % und 170 Euro für die Auszubildenden! Kein Verzicht!
  • Für ein allseitiges und vollständiges gesetzliches Streikrecht!
  • Nieder mit dem kapitalistischen Lohnsystem – für eine von Ausbeutung und Unterdrückung von Mensch und Natur befreiten Gesellschaft, den echten Sozialismus!