USA
Fernsehduell zwischen Harris und Trump: Wie ein Faschist verharmlost wird
Nach dem Fernsehduell zwischen Kamala Harris und Donald Trump sahen in einer Blitzumfrage 63 Prozent Harris als Siegerin, 37 Prozent attestierten das Trump.
Allerdings war es für Harris nicht sonderlich schwierig, sympathischer als der geifernde Faschist und Antikommunist Trump zu wirken. Auch was ihre Schlagfertigkeit betraf, konnte sie sich relativ mühelos von ihrem Vorgänger als demokratischer Präsidentschaftskandidat, Joe Biden, absetzen. Die Umfrageergebnisse sind vor allem auch Ausdruck der wachsenden Sorge vieler Menschen vor einer erneuten Präsidentschaft von Trump.
Abgesehen von gegenseitigen Beschimpfungen war das Fernsehduell ansonsten weitgehend von allgemeinen Phasen und Versprechungen geprägt. Trump hetzte wüst gegen Migranten und nannte ausgerechnet Harris eine "Marxistin". Deren Programm im Interesse führender Teile des US-amerikanischen Finanzkapitals hat mit nichts weniger als mit Marxismus zu tun.
Weil Harris selbst die Rechtsentwicklung in den USA vorantreiben will, vermied sie peinlich jede offenere Polarisierung gegenüber dem Faschisten Trump. Ihre weitestgehende Kritik bestand darin, Trump "mangelnde Achtung vor der Verfassung" vorzuwerfen. Warum sollte dieser darauf achten, wenn es ihm und seinen finanzkräftigen Hintermännern doch gerade darum geht, solche Rücksichten für ihre faschistoide bis faschistische Politik über Bord zu werfen? Diese Verfassung ist zugleich auch Grundlage eines kapitalistischen Systems, das faschistische Tendenzen gesetzmäßig hervorbringt.
Für die Arbeiter und die breiten Massen in den USA ist Harris also wahrhaftig keine grundlegende Alternative. Sie tun gut daran, sich auf ihre eigenen Klasseninteressen zu besinnen und den nicht einfachen Weg des Aufbaus einer revolutionären, marxistisch-leninistischen Partei weiter zu beschreiten.