Landtagswahlkampf in Thüringen
Kinder machen Mut
Standaufbau am Böblinger Platz am 23.08.24. Um uns herum ca. 40 überglückliche Viertklässler, die ihre Fahrradprüfung gerade frisch und erfolgreich absolviert haben. Zur Belohnung gibt es Eis von den Lehrerinnen. „Wollt ihr auch ein Eis? Wir haben über …“ – so kommen welche auf uns zu. Gerne greifen wir zu.
„Was macht ihr da?“ Wir erklären, dass wir mit den Leuten reden wollen, aufklären gegen die faschistische Gefahr, jetzt im Wahlkampf – auch wie man sich da wehren kann. „Wir sind auch gegen die AfD, nur zwei von uns – da sind die Eltern dafür; das sind die beiden da.“
Die beiden Lehrerinnen beobachten genau, was passiert. Wir fragen nach, ob das so mit den Kindern in Ordnung geht. „Ja, die Kinder interessieren sich ja auch dafür. Wenn es ein AfD-Stand gewesen wäre, wären wir zum Warten auf den Bus woanders hingegangen. Ist schon in Ordnung.“ Ihnen wurde das Wahlprogramm übergeben.
Wir werden von den Kindern mit Fragen regelrecht gelöchert. „Können wir helfen?“ Ja, hier haben wir Aufkleber gegen die Gefahr eines 3. Weltkrieges. „Gut. Wir sind auch gegen den Krieg. Wir sehen die Bilder aus der Ukraine und aus Gaza.“
„Was ist denn ‚Lohnnachschlag‘?“ Die Löhne sind zu niedrig. Viele, die arbeiten sind trotzdem arm. „Ja, sagen meine Eltern auch.“ Und schwups klebt der Sticker direkt am nächsten Pfosten.
„Was ist denn Faschismus?“ Da wollen ein paar Wenige über alle anderen bestimmen, ihnen die Rechte wegnehmen, sodass nur noch alle gehorsam sind. Und solche einsperren, die dagegen sind. Nur, dass die Kapitalisten weiter ausbeuten und womöglich noch am Krieg verdienen.
„Bestimmer brauchen wir nicht. Das können wir nicht leiden.“ Der nächste Aufkleber klebt am nächsten Pfosten.
Zwei Viertklässler interessieren sich für das REBELL-Magazin, für die Kinderseiten. „Lesen wir dann zusammen und zeigen’s auch den anderen.“
„Alle herkommen – aufstellen! Der Bus kommt bald!“
Wir verabschieden uns und sagen noch, dass Rad fahren gut für die Umwelt ist – aber bitte immer an den Helm denken. Viele winkende Hände waren die Antwort.
Man kann nicht früh genug damit anfangen, Kindern zu zeigen, dass man selbstbewusst auf die Dinge Einfluss nehmen kann.