Truckenthal / ICOR-Seminar
Lenin wäre begeistert
Drei Tage lang veranstaltet die revolutionäre Weltorganisation ICOR auf der schönen Ferienanlage im Waldgrund von Truckenthal ein Seminar, in dem Lenins Lehren leben.
Sie leben im Teilnehmerkreis
Mit 540 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus 34 Ländern von Argentinien über Belgien, Deutschland, Kongo, Tunesien bis zu den USA startete am heutigen 13. September um 9 Uhr das Seminar der revolutionären Weltorganisation ICOR "Lenins Lehren sind lebendig". Erfahrene Kämpfer sind hier versammelt, Theoretiker, Jugendliche, Migranten und besonders viele Arbeiter. "Manche kommen direkt aus den Stahl- und Automobilbetrieben in Deutschland, wo aktuell Kämpfe um jeden Arbeitsplatz entbrennen."
Bereits 2017 hat die ICOR beschlossen, das Jahr 2024 als Lenin-Jahr zu begehen. Vor hundert Jahren ist Lenin im Alter von 53 Jahren viel zu früh gestorben. Er hat der Welt, den um Befreiung kämpfenden Volksmassen, den Revolutionären in den verschiedenen Ländern ein unerschöpfliches Vermächtnis hinterlassen. Viele ICOR-Mitgliedsorganisationen haben das Lenin-Jahr mit Veranstaltungen, Kundgebungen, Demonstrationen und eigenen Seminaren begangen. Das jetzige Seminar ist ein Höhepunkt des Lenin-Jahrs. Lenins Lehren leben darin, dass die ICOR seinen 100. Todestag zum Anlass genommen hat, dieses Seminar für die Zukunft zu organisieren. Geprägt ist unsere Zeit von gewaltigen Umbrüchen, so Monika Gärtner-Engel in ihrer kurzen Eröffnungsrede. Lenins Lehren leben in seinem und unserem Traum von der einzig möglichen Zukunft der Menschheit, dem Sozialismus. Sie leben in den Freiheitskämpfen der Arbeiter und der Massen auf der ganzen Welt, in der jetzigen Zeit besonders im palästinensischen Befreiungskampf. Zur Ehrung all der Revolutionäre, die für den Traum von einem von Ausbeutung und Unterdrückung befreiten Leben ihr Leben gelassen haben, erheben sich alle Seminarteilnehmer zu einer Gedenkminute.
Lenins Lehren leben in der Kultur und der Streitkultur des Seminar
Zu Beginn trägt ein Genosse der französischen ICOR-Partei ein Gedicht des großen revolutionären Dichters Majakowski vor und russische Genossen singen Lenins Lieblingslied "Die Partisanen vom Amur". Nach der Begrüßung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch das Internationale Koordinierungskomitee der ICOR trägt ein Genosse des Präsidiums die Geschäftsordnung des Seminars vor. Es sind Regeln, die eine breite demokratische Entfaltung der durchaus kontroversen Diskussion organisieren. Sie helfen, eine solidarische, schöpferische respektvolle Streitkultur zu verwirklichen. Bei allen verschiedenen Meinungen eint der Wille, das marode imperialistische Weltsystem zu überwinden, die Teilnehmerschaft.
"Dieses Seminar findet nicht im Elfenbeinturm statt. Es ist ideologisch-politische Auseinandersetzung, Anwendung der dialektischen Methode, nicht Dogmatismus oder Nostalgie." Lenin war immer standfest, verließ nie seinen proletarischen Klassenstandpunkt. Das Seminar ist eine offensive Kampfansage gegen den Faschismus. Lenins Lehren leben in dem großen Gemeinschaftswerk ICOR-Seminar. 15 Teams haben in monatelanger unentgeltlicher freiwilliger Arbeit jedes Detail des Seminars vorbereitet. Der Leninsche Subbotnik-Gedanke war die Leitlinie. Das Seminar praktiziert den Geist der Verschwisterung. "Es herrscht hier eine wunderbare Atmosphäre. Hier findet im Kleinen statt, was im Sozialismus im Großen Wirklichkeit werden wird, denke ich", so ein Teilnehmer.
Für das Gastgeberland Deutschland begrüßt die MLPD-Vorsitzende Gabi Fechtner die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Sie führt aus, dass jetzt auch in Deutschland eine offene politische Krise herrscht, die Herrschenden können nicht mehr in der bisherigen Weise regieren und die Massen wollen nicht mehr in der bisherigen Weise regiert werden. Insbesondere die Arbeiterklasse ist in Bewegung geraten. Lenins Lehren sind lebendig als Kompass, wenn wir sie schöpferisch für unseren Kampf um die Denkweise der Massen anwenden.
Lenins Lehren sind lebendig in acht thematischen Diskussionsblöcken des Seminars
Den Auftakt bildet der Themenblock "Lenin und der Imperialismus." Hatem Laouuni von der PPDS Tunesien, Yusuf Köse und ein Marxist-Leninist aus Polen halten Impulsreferate, eine lebhafte Diskussion schließt sich an. Yusuf führt aus, wie die Imperialisten sich bis in den letzten Winkel der Welt ausbreiten. Lenin hat uns mitgegeben, dass der Imperialismus das höchste und das letzte Stadium des Kapitalismus ist. Der Genosse aus Polen weist detalliert nach, dass Polen ein neuimperialistisches Land geworden ist. 2023 waren unter den 500 größten Übermonopolen 8 polnische. Hatem liegt ganz besonders der Kampf gegen den Völkermord am palästinensischen Volk am Herzen. Er führt aus, dass es keinen Kampf gegen den Imperialismus gibt ohne Kampf gegen den Zionismus als imperialistisch-rassistische Ideologie. In der Diskussion betont ein Teilnehmer, dass es in Israel eine starke Arbeiterklasse gibt. 30 Prozent sind arabische Arbeiter. Wenn die jüdischen, arabischen und palästinensischen Arbeiter ihre Spaltung überwinden, sind sie eine starke überlegene Kraft!
Die Analyse der MLPD über die Herausbildung der neuimperialistischen Länder wird kontrovers, aber durchaus sachlich diskutiert. Aus Indien sprechen Redner, die ihr Land als imperialistisches Land charakterisieren.
Das erste Impulsreferat zum Themenblock „Lenins Weltanschauung und die dialektische Methode“ hielt Ibrahim Cicek, Marksist Teori, Türkei. Er ging darauf ein, wie Lenin die dialektische Methode studierte und weiterentwickelte. Richtig angewandt, ist sie eine Anleitung zum Handeln.
Das andere Impulsreferat zu diesem Block kommt als Videobotschaft auf die Bühne: Stefan Engel, Leiter des theoretischen Organs der MLPD, führt aus, dass das weltanschauliche Wirken Lenins noch am wenigsten im Fokus der internationalen revolutionären Arbeiterbewegung steht. Dabei ist gerade dieses Schaffen unentbehrlich! Der Versuch, Materialismus mit Idealismus zu versöhnen, ist von den Machisten bis zu heutigen Verwirrmanövern ein Hauptmerkmal der bürgerlichen Ideologie. Stefan bricht eine Lanze für das gründliche Studium - wie Lenin es praktizierte - und die bewusste Anwendung der dialektischen Methode. Jeder qualitative Sprung im Klassenkampf muss weltanschaulich verarbeitet werden!
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Aus dem Publikum vertieften schöpferische Beiträge die Anwendung der dialektischen Methode, u.a. zum Opelstreik und zur Lehre von der Denkweise.
Am Nachmittag begann inzwischen der dritte Diskussionsblock "Krieg und Frieden und die proletarische Revolution." Heute Abend gibt es eine vom REBELL und anderen revolutionären Jugendlichen selbstgeschriebene Lenin-Revue. Das Seminar wird bis Sonntag andauern. Rote Fahne News wird weiter berichten.