Protesterklärung von Marikana
Polizei attackiert Bewohner von Smiling Valley mit Tränengas und Gummimunition
Die Deutsch-Südafrikanische Freundschaftsgesellschaft Marikana protestiert dagegen, dass die Polizei Bewohner von Smiling Valley mit Tränengas und Gummimunition attackiert.
Am 11. September wurden die Bewohner von Smiling Valley, einer informellen Siedlung nahe East London in Südafrika, von der Polizei mit Tränengas und Gummimunition attackiert. Zum Glück wurde niemand schwer verletzt. Die Bewohner waren außer sich, weil der staatliche Stromkonzern Eskom die ganze Siedlung vom Stromnetz nahm.
Folgende Protesterklärung schickten wir an unsere Partnerorganisation in Südafrika, an Eskom und an die Stadtverwaltung von East London:
"Die Deutsch-Südafrikanische Freundschaftsgesellschaft Marikana protestiert auf das Schärfste gegen die Konfiszierung der Stromtransformatoren und die Demontage der Kabel in Smiling Valley durch Eskom! Das ist Eigentum der Bewohner und mitfinanziert durch Spenden aus Deutschland!
Die Elektrifizierung war das Ergebnis eines jahrelangen Kampfs um Strom für die Siedlung, der von der Stadtverwaltung und Eskom ignoriert wurde. Schließlich nahmen die Bewohner ihre Versorgung selbst in die Hand. Endlich gab es Licht in jedem Haus, Kinder konnten lesen und für die Schule lernen. Wir werden nicht zulassen, dass die Bewohner von Smiling Valley wieder in Dunkelheit leben und diesen Skandal auch in Deutschland bekannt machen!
Südafrika ist weltweit dafür bekannt, seine Bevölkerung nicht ausreichend mit Strom zu versorgen. Und dann wird die Polizei auf Menschen gehetzt, die sich selbst darum kümmern und geht mit Gummigeschossen und Tränengas auf sie los! Während unsere Regierung und andere in Europa Menschen an der Flucht hindern und kriminalisieren, setzen wir uns dafür ein, etwas gegen Fluchtursachen zu tun und Menschen in ihrem Kampf für ein besseres Leben in ihrem Land zu unterstützen. Wir fordern die sofortige Rückgabe, Installation und Reparatur der Stromversorgung in Smiling Valley auf Kosten von Eskom!"