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„Wahlvolk im Osten“ das Problem?

Eigentlich hätte man es wissen müssen: „Diese Revolte an der Urne hat vielerlei Gründe, die mehr im Osten zu suchen sind als in den vermeintlichen Zumutungen aus dem Westen.“ [1] Zum Glück gibt es aber Kommentatoren wie Armin Käfer von der Stuttgarter Zeitung, der die Ossi-Seele ausleuchten und deuten kann.

Von wb

Da sei zum einen der „Mangel an Sensibilität gegenüber autoritärem Denken (der)... sich aus der von zwei Diktaturen geprägten Vergangenheit“ erkläre. Wenn Herr Käfer meint, den Übergang und Aufbau des Sozialismus in der DDR mit der faschistischen Nazidiktatur gleichsetzen zu können, dann offenbart er damit nur seinen Mangel an historischen Wissen. Seine einzige Leistung und Nützlichkeit für die bürgerlichen Medien besteht darin, dass er hier den plattesten Antikommunismus verbreitet sowie den Faschismus verharmlost. Dabei merkt er gar nicht, dass er damit die Lebensleistung vieler Menschen, die in der DDR gelebt haben, in den Dreck zieht.

 

Dazu zählt auch, dass er den in der DDR „propagierten Antifaschismus“ als Farce bezeichnet, der „nicht gegen rechtsextreme Anfechtungen immunisiert“ habe. In einem Massenflyer der MLPD mit dem Titel „Echter Sozialismus“ heißt es dazu treffend: „Während im Westen alte Nazis führend am Aufbau der BRD beteiligt waren, gab es im Osten eine antifaschistisch-demokratische Umwälzung: Enteignung der Nazis, Großkapitalisten und Junker. Bestrafung der Kriegstreiber und -verbrecher. Schluss mit dem Militarismus.“ [2]

 

Und da bekanntlich aller guten – und offensichtlich auch schlechten - Dinge drei sind, behauptet Käfer: „Zum DDR-Erbe gehört auch eine pazifistisch verklärte Russlandhörigkeit.“ Das müssen gerade Leute sagen, die uns ständig einreden wollen, dass der Kriegskurs der NATO für „unsere Freiheit“ geführt würde. Deshalb müssen unter den Massen in ganz Deutschland die imperialistischen Ziele aller Kriegstreiber und ihre demagogischen Propaganda  geklärt werden, um dagegen Front zu machen.

 

Bevor also Herr Käfer den Massen in Ost- und auch in Westdeutschland die „Demokratiefähigkeit“ abspricht, sollte er mal sein eigenes Demokratieverständnis und seine  Abgehobenheit von den Sorgen und mehr als berechtigten Kritiken der Leute an der kapitalistischen Politik und den Lebensverhältnisse überprüfen!