Wien
„Widerstand jetzt! Stoppt die FPÖ!“
Mit „Widerstand jetzt! Stoppt die FPÖ!“ ist ein Aufruf überschrieben, den das Team des Wiener Burgtheaters veröffentlicht hat.
Dort wird das Theaterstück "Burgtheater" von Elfriede Jelinek zum ersten Mal in Österreich gespielt. Die Schriftstellerin selbst hat das Stück erst jetzt wieder freigegeben. Vor 45 Jahren war es in Bonn uraufgeführt worden und war dort auf Empörung rückschrittlicher Zuschauer und Kulturkritiker gestoßen. Es beschreibt die beschämende Rolle, die etliche Theaterregisseure und -schauspieler während des Hitlerfaschismus gespielt hatten.
Das künstlerische Team des Burgtheaters engagiert sich antifaschistisch: „Nicht noch einmal, sagen wir!" Wenige Wochen vor den österreichischen Nationalratswahlen wendet sich das Team an die Öffentlichkeit mit einer klaren Warnung vor der Wahl der faschistischen FPÖ. Sie weisen nach, dass das Programm der FPÖ faschistisch ist. Es fordert einen „sofortigen Stopp der ‚staatlichen Zwangsabgaben‘ (sprich Subventionen) für Events wie den European Song Contest und die Wiener Festwochen. Es fordert die Umwandlung Österreichs in einen "Ständestaat 2.0" mit einer autoritären Regierung und radikal-nationalistischer „Österreich zuerst“ Ideologie. Damit steht es in der Tradition des Austrofaschismus unter dem Faschisten Dollfuß. "Remigration" soll "radikal durchgeführt" werden, schreibt die FPÖ in ihrem Wahlprogramm. Sie will sich im Falle eines Wahlsiegs "die volle Verfügungsgewalt über die drei wesentlichen Elemente – Regierung, Raum und Volk- verschaffen". Das ist völkisch-faschistische Ideologie pur.
Das Team der Burgtheater-Produktion ruft auf: "Bis hierher und nicht weiter! Keine einzige Stimme der FPÖ!" (Elfriede Jelinek, Mavie Hörbinger, Birgit Minichmayr, Caroline Peters, Claus Philipp, Milo Rau, 3.9.2024) Diese Initiative ist außerordentlich zu begrüßen!
Die Verfasser wollen „echte Demokratie und wahre Freiheit“. Dazu bedarf es einer revolutionären Überwindung des Kapitalismus.
Frau Hörbiger sagte 2021 in einer Rede: "Es reicht nicht, wenn wir sagen, wir dürfen nicht vergessen. Wir müssen handeln.“ In einem Zeitungsinterview führt sie aus: "ich kann mit jedem in meinem Umfeld sprechen, wir dürfen nie wieder Mitläufer und Mitläuferinnen werden. Ich will mich nicht ängstigen, nicht einschüchtern lassen.“