Mercedes-Betriebsversammlung
Metalltarifrunde: 170 Euro mehr Ausbildungsvergütung ist das Mindeste
Auf der Betriebsversammlung von Mercedes Stuttgart-Untertürkheim am 16. September hat ein Jugendausbildungsvertreter berichtet, dass die Mieten im Azubi-Wohnheim erhöht werden sollen. Die Wohnungen sind in einem desolaten Zustand und sollen deshalb renoviert werden, auf Kosten der Jungen.
Im aktuellen metall-Magazin - Zeitschrift der IG Metall - wird die Forderung nach Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 170 Euro im Monat mit guten Fakten unterfüttert: Die Azubis sind besonders von der Inflation und den hohen Mieten betroffen. Hinzu kommen die Kosten für einen Führerschein oder für die Einrichtung ihrer Wohnung. Insbesondere junge Leute, die für die Lehre eine eigene Wohnung brauchen, weil ihr Heimatort zu weit weg ist, trifft es hart. Hinzu kommt, dass das Durchschnittsalter am Beginn der Ausbildung heute bei 20 Jahren liegt. Rund ein Viertel ist sogar 22 Jahre und älter.
Ein weiteres Argument für die 170-Euro-Forderung ist, dass die Metall- und Elektroindustrie bei der Vergütung im ersten Ausbildungsjahr mit 1127 Euro [1] an zehnter Stelle liegt. So wird in der öffentlichen Pflege 1341 Euro oder 1300 im privaten Bankgewerbe gezahlt. [2]
In der bevorstehenden Tarifrunde der Metallindustrie sollte dem gemeinsamen Kampf von Jung und Alt eine besondere Bedeutung beigemessen werden: Für die Forderung nach gemeinsamen Tarifverträgen und prozentualer Anbindung der Ausbildungsvergütung an den Facharbeiterecklohn in Höhe der unabhängigen Lebensexistenz!
Diesen Kampf zu fördern und zu organisieren, haben sich n MLPD und ihr Jugendverband REBELL zum Ziel gesetzt. Denn die Arbeiterjugend muss für den organisierten Kampf für die Interessen der eigenen Klasse lernen. Das ist auch wichtig gegen den Einfluss der AfD, die mit Videos auf TikTok die Jugend für den wirtschaftlichen und militärischen Krieg des deutschen Imperialismus gewinnen will.