Netanjahu
Schneise der Verwüstung und von Verbrechen gegen die Menschlichkeit durch die ganze Region
Bei einem israelischen Luftangriff in einem Vorort von Beirut ist nach israelischen Angaben gestern der Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah getötet worden. Heute Nachmittag bestätigte die Hisbollah-Miliz den Tod von Nasrallah. Zehntausende Menschen flohen ins Zentrum von Beirut und suchen dort verzweifelt Notunterkünfte.
Die israelische Armee hat Wohnhäuser und Gebäude bombardiert und zerstört, ohne jede Rücksicht auf die Zivilbervölkerung. Denn angeblich habe sich das Hauptquartier der Hisbollah in Dahije unter Wohngebäuden befunden.
Ausweitung zum Flächenbrand im Nahen Osten ist akute Gefahr
Generalstabschef Herzi Halevi drohte wieder wie schon mehrfach seit Juli mit dem "langen Arm" der Netanjahu-Regierung: "Die Botschaft an alle, die die Bürger des Staates Israel bedrohen, ist einfach: Wir werden wissen, wie wir sie erreichen können. Im Norden, im Süden und an weiter entfernten Orten". Die Drohung richtet sich auch gegen den Iran, dem Israel vorwirft, außer der Hisbollah auch "militante Gruppen" im Westjordanland zu unterstützen. Dorthin wurden jetzt drei Bataillone der israelischen Armee beordert. In seiner Rede vor der UN-Vollversammlung schlug Netanjahu jeden Gedanken an eine Waffenuhe, einen Kompromiss oder ein Ende der Angriffe im Libanon und im Gazatsriefen in den Wind. Viele Versammlungsteilnehmer ertrugen dieses widerliche Gebaren nicht mehr und verließen den Saal.
Aus dem Libanon heraus wurden heute und in den letzten Tagen durch die Hisbollah-Miliz Ziele in Israel beschossen, darunter in Tel Aviv. Viele Menschen werden so auch in Israel in Angst und Schrecken versetzt. Jedoch ist die Raketenabwehr Israels leistungsfähig und die meisten Geschosse wurden abgefangen. Die Bombardierung des Libanon und seiner Zivilbevölkerung hat mit den Raketen der Hisbollah nur wenig zu tun. Der Überfall auf Beirut gestern war, das sagen Armeesprecher selbst, von langer Hand vorbereitet. UN-Generalsekretär António Guterres warnte erneut eindringlich vor einem regionalen Flächenbrand - einer akuten Gefahr!
Israel steht an allen Ecken der Region sozusagen mit dem Feuerzeug an der Lunte des Pulverfasses. Nach eigenen Angaben ist die israelische Armee auch in Syrien eingefallen und hat bei einem Luftschlag ein wichtiges Hamas-Mitglied getötet. Der iranische Außenminister sagte im UN-Sicherheitsrat, dass Israel im Libanon US-amerikanische Bomben einsetze. US-Präsident Joe Biden hat angeordnet, die US-Streitkräfte im Nahen Osten "bei Bedarf anzupassen". Er meint damit wohl kaum Rückzug und Abrüstung. Wird sich der Iran herausgefordert fühlen, die Ermordung seines wichtigen Statthalters mit militärischen Schlägen gegen Israel selbst zu beantworten? Bisher verhält sich die iranische Regierung zurückhaltend. Aber die Lage kann jederzeit zu einem großen Nah-Ost-Krieg mit immenser Verschärfung der Weltkriegsgefahr eskalieren.
Gaza: Politik der verbrannten Erde
Ehemalige israelische Soldaten berichten im +972 Magazin von unfassbaren Greueltaten der israelischen Armee im Gaza. Diese Zeugenaussagen bestätigen Videodokumentationen des Senders Al Jazeera vom Juni 2024. Darin wurden bei drei verschiedenen Gelegenheiten sogenannte «summarische Hinrichtungen» enthüllt. Israelische Soldaten erschossen mehrere unbewaffnete Palästinenser, die in der Nähe der Küstenstraße im Gazastreifen unterwegs waren. In jedem dieser dokumentierten Fälle stellten die Opfer keine unmittelbare Bedrohung dar. Alle sechs vom +972 Magazin befragten Soldaten sagten aus, dass sie autorisiert gewesen seien, praktisch nach Belieben das Feuer auf Palästinenser zu eröffnen, auch auf Zivilisten, Frauen und Kinder. Ein Zeuge schilderte einen Vorfall im November 2023. In Gaza-Stadt sollten die Soldaten eine Schule räumen, die als Zufluchtsort für vertriebene Palästinenser diente. Mehrere Soldaten sagten aus, dass palästinensische Zivilisten getötet wurden, selbst wenn sie vorher als solche identifiziert wurden. Der ehemalige Soldat Yuval Green, ein 26-jähriger Reservist aus Jerusalem, war bereit, seine Zeugenaussage namentlich abzugeben. Er unterzeichnete einen Brief von 41 Reservisten, die sich nach der Invasion der Armee in Rafah weigerten, weiter in Gaza in der Armee Dienst zu tun. Die Enthüllungen des +972-Magazins sind ungeheuerlich, sie dokumentieren reine Barbarei. Die ehemaligen Soldaten, die dafür als Zeugen ausgesagt haben, haben sich der Verrohung entgegengestemmt und beweisen großen Mut.
Im Schatten von Gaza- und Libanonkrieg: Verbrechen im Westjordanland
Verbissen arbeitet der israelische Staat gestützt auf faschistische Siedler an der Annexion des Westjordanlands. Im Juli 2024 hat der Internationale Gerichtshof die zionistische Siedlerbewegung und die Annexion des Westjordanlands für völkerrechtswidrig erklärt. Die faschistische Netanjahu-Regierung schert sich nicht darum, genauso wenig wie um all die UNO-Resolutionen in den letzten Monaten und Jahren. Seit die faschistischen Minister Itamir Ben-Gvir und Bezalel Smotrich, zuständig für den Siedlungsbau, in der Regierung sind, wird das vorher schon schwer erträgliche Leben der palästinensischen Bevölkerung im Westjordanland regelrecht stranguliert. Israel ist an seiner schmalsten Stelle nur 15 Kilometer breit und so raubt es für sein strategisches Ziel Großisrael den Palästinensern ihr angestammtes Land. Der palästinensische Olivenbauer Mussab Sufan berichtet: "Die Siedler stürmen palästinensische Dörfer, werfen Steine und Molotow-Cocktails, zerstören Häuser und Geschäfte. Olivenbäume werden umgehackt, Haine niedergebrannt." Seine Oliven kann er nicht mehr ernten, nur noch durch eine fast unbegehbare Unterführung erreicht er seine Äcker. Die Palästinenserinnen und Palästinenser wehren sich standhaft und unerbittlich, auch mit Gewalt. Aber isoliert auf ihrem zerstückelten Land werden sie es nicht schaffen. Eine antiimperialistische Einheitsfront der palästinensischen und der israelischen Arbeiterklasse, aller säkularen Widerstandskräfte in Nah-Ost und weltweite Solidarität ist nötig.
- Netanjahu, Hände weg vom Libanon!
- Rückzug der israelischen Streitkräfte aus Gaza und aus dem Libanon!
- Stopp dem Völkermord im Gaza!
- Abkommen zur Freilassung der Geiseln, die noch in den Händen der Hamas sind - sofort!
- Rückgabe des geraubten Lands an die palästinensische Bevölkerung im Westjordanland!
- Israelische und palästinensische Bevölkerung gemeinsam für ein gleichberechtigtes Leben!
- Weltweit auf die Straße gegen die zionistischen Kriegsverbrechen!