Buchvorstellung von Dr. Hendrik Cremer

Buchvorstellung von Dr. Hendrik Cremer

Wie gefährlich die AfD wirklich ist

Die Buchhandlung „Kapitel II“ ist bis auf den letzten Platz gefüllt, als Dr. Hendrik Cremer sein Buch „Je länger wir schweigen, desto mehr Mut werden wir brauchen. Wie gefährlich die AfD wirklich ist“ vorstellt. Dr. Cremer ist Mitarbeiter des in Berlin ansässigen „Instituts für Menschenrechte.“ Es wird ein lehrreicher Abend zur AfD - zu ihrer Geschichte, ihren Zielen und Methoden, über Höcke, Weidel & Co. und zur Notwendigkeit ihres Verbots. Nein, führt Dr. Cremer aus, die AfD ist keine demokratische Partei; sie strebt nach einer terroristischen Diktatur. Sie folgt den Spuren Adolf Hitlers – aber in veränderter, modifizierter Art und Weise.

Korrespondenz aus Recklinghausen

Den biologisch-rassistischen Volksbegriff hat sie modifiziert zu einer „kulturellen Volksgemeinschaft“. In dieser sollen soziale, demokratische und politische Rechte nur für „Volksgemeinschaftsangehörige“ gelten. Migranten, auch sogenannte „Passdeutsche“, Menschen mit Behinderungen, AfD-Gegner gehören nicht dazu, werden abgewiesen oder deportiert. Für die Frauen will sie eine Mindestgeburtenrate, ohne Beruf und Kita sind sie wieder „Frau und Mutter“ im Haushalt. „Ein paar Volksteile wird man verlieren müssen“ – so ihr Führer Björn Höcke in seinem Buch.

 

Dr. Cremer warnt vor der Verharmlosung in den Medien zu einer „rechtspopulistischen“ Partei. Er spricht sich für das Verbot der AfD aus, bevor es zu spät ist. Warum er die AfD als „rechtsextremistische“ und nicht als „faschistische“ Partei kennzeichnet, kam leider nicht zur Diskussion. Hat doch der Begriff "Rechtsextremismus" sein offizielles Pendant im "Linksextremismus", in der Gleichsetzung von links und rechts als Bestandteil der antikommunistischen Totalitarismustheorie. Was aber soll daran "extremistisch" sein, wenn man für die Abschaffung des Kapitalismus ist bzw. wenn man nach Karl Marx und Lenin eine wirkliche, echte sozialistische Gesellschaft möchte, mit der die Ausbeutung von Mensch und Natur durch die kleine herrschende Klasse des Finanzkapitals beseitigt wird?


Tatsächlich ist es der Kapitalismus, der die Menschheit in die Umweltkatastrophe bringt, Kriegstreiberei um Rohstoffe, Absatzmärkte usw. zum Dritten Weltkrieg betreibt - und sich dafür faschistischer Diktaturen bedient. Das muss man "extremistisch" und lebensfeindlich nennen. Der Faschismus als Herrschaftsform des Kapitalismus – das fehlte. Am Ende plädiert Dr. Cremers für einen breiten Zusammenschluss. Dafür erhält er – zu Recht – Applaus. Die Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg zeigen: Die faschistische Gefahr ist akut. Klar, wir brauchen die breitest mögliche Einheit aller demokratischen Kräfte – aber zu denen gehören die Marxisten-Leninisten, die Sozialisten und Kommunisten dazu. Die Gegner des Kapitalismus auszugrenzen, spaltet und schwächt den antifaschistischen Widerstand. Das hatten wir in der Vergangenheit schon einmal, und solche Fehler dürfen sich nicht wiederholen. Das sind wichtige Lehren aus der deutschen Geschichte.