Gesundheit

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Fasten – ein Phänomen wird erforscht

Unter diesem Titel strahlte der Sender Arte am 23.1.25 einen sehenswerten Bericht aus mit neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Thema Fasten (s.a. Arte-Mediathek). Seit den Anfängen der Menschheitsgeschichte gibt es Fasten als ein Überlebensprogramm, auf das wir in Zeiten von Hunger und Nahrungsmittelknappheit zurückgreifen können.

Dr. Willi Mast

Mit der sprunghaften Entwicklung der kapitalistischen Nahrungsmittelproduktion und der „modernen Lebensweise“ wurde dieses Programm in den Industrieländern scheinbar überflüssig und lebte nur noch in den Bräuchen und Vorschriften der Fastenzeiten verschiedener Religionen weiter.

 

Gleichzeitig wurden diese Gesellschaften mit neuen umwelt- und ernährungsbedingten Massenkrankheiten konfrontiert – wie Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht, Arteriosklerose, Arthrose, Immunkrankheiten. Das war der Ausgangspunkt für die wissenschaftliche Erforschung des Fastens als Methode der Vorsorge und des Heilens in der früher sozialistischen Sowjetunion. Leider sind die wertvollen Erkenntnisse in Vergessenheit geraten bzw. wurden von der bürgerlichen Medizin verdrängt.

Neue Erkenntnisse zeigen überraschendes Potenzial

Der aktuelle Film berichtet über eine Reihe neuerer wissenschaftlicher Erkenntnisse, die das große Potenzial des Fastens deutlich machen – bei Patienten mit Übergewicht, Diabetes, rheumatischen Krankheiten, Herzkreislaufkrankheiten, Arthrose und auch - unter ärztlicher Kontrolle - im Rahmen bestimmter Krebstherapien. Fasten bewirkt eine massive Steigerung der Autophagie, des Recyclings von kranken Zellen und Zellbestandteilen. Bereits nach 14- bis 16-stündigem Fasten kommt es zu einem „metabolischen Switch“: Statt des Zuckerspeicherstoffs Glykogen wird auf Fett als hauptsächlichen Energielieferant umgestellt.

 

Die Erfolge konnten in einer Reihe von Experimenten an Säugetieren nachgewiesen werden: Schmerzlinderung, Verbesserung des Gedächtnisses, Schutz vor oxydativem Zellstress, Lebensverlängerung, Steigerung der Selbstheilungskräfte … Auch beim Menschen konnte die Schutzwirkung nachgewiesen werden z.B. zur Verringerung der Nebenwirkungen der Chemotherapie bei Brustkrebspatientinnen.

 

Ganz im Gegensatz zu den Warnungen mancher Mediziner: Auch nach 2- bis 3-wöchigem Fasten kommt es zu nicht zu einem Abbau der Muskulatur und der Herzleistung. Prof. Michalsen/Charité Berlin berichtet auch über die erstaunlichen Wirkungen eines dauerhaften Intervallfastens – wobei über 14 bis 16 Stunden keine Nahrung aufgenommen wird. Neben der dauerhaften Gewichtsreduktion und Verbesserung des Stoffwechsels werden auch das Gedächtnis und Gehirnfunktionen verbessert. Dieser Schutzeffekt kann auch für besonders gefährdete Personengruppen wie Schichtarbeiter und Feuerwehrleute genutzt werden.

Nicht im Interesse der Pharma-Konzerne

Es bleibt die Frage, warum die Heilwirkung des Fastens von der bürgerlichen Medizin bis heute infrage gestellt oder bestritten wird. Offensichtlich sind die meisten Mediziner heute sehr stark auf die vorherrschende positivistische Denkweise fixiert: Möglichst jedes Symptom muss mit einem – oder sogar mehreren – Medikamenten bekämpft werden, ohne die Ursachen und Zusammenhänge zu erforschen. Das ist das Geschäft der Pharma-Monopole. Sie bestimmen heute wesentlich darüber, was wissenschaftlich erforscht wird und was nicht. Fasten wird in einer künftigen Medizin im Sozialismus ein entscheidender Pfeiler der Gesundheitsprävention und einer menschengerechten Medizin sein.