Betriebsversammlung bei ZF in Witten

Betriebsversammlung bei ZF in Witten

Abstimmung über die "Zukunft" und Hetzpapier gegen Verteiler der Kollegenzeitung

Das war zwischen 13 Uhr und 14.15 Uhr das Highlight der Verarschung der Arbeiter bei ZF in Witten: Sie "durften" für die Unterordnung unter die Ziele des Konzerns abstimmen.

Korrespondenz

Alle bekamen vorher einen Zettel von der Betriebsratsspitze, auf dem Werksgelände unmittelbar vor der Abstimmung, in die Hand gedrückt, mit der Aufforderung, "kein Blatt von diesen Nestbeschmutzern zu nehmen". Gemeint waren die Verteiler der Zeitung von Kollegen für Kollegen, "Zündfunke".

 

Einige taten es dennoch, viele lehnten ab - aber nicht unbedingt so ganz überzeugt. Denn nach der Diskussion nahmen doch einige.

 

Ein Spitzel der Geschäftsleitung oder ein "Beauftragter" macht ein Foto von mir, wollte mir die Flyer wegnehmen und hat die Polizei angerufen, die kamen "leider" nicht.

 

Ein häufiges Argument war: Da steht ja ein falscher ViSdP drunter, dann kann es nur Fake sein; bei der Frage nach der Tabelle in der Zeitung nahmen einige das Blatt und nahmen den Ton zurück. Würde ein Kollege aus dem Betrieb die Zeitung mit seinem Namen zeichnen, wäre er sofort raus. Die Zeitung garantiert eben die Vertraulichkeit - gegen Fake News aus der Konzernzentrale.

 

Es ist ein Generalangriff auf die Arbeiterrechte, auf die gesamte ZF-Belegschaft, über die hier "abgestimmt" werden soll - sonst ist die Meinung nie gefragt. Es ist ein Angriff auf die Meinungsfreiheit, es ist üble Demagogie und Hetze gegen klassenbewusste und kämpferische Kollegen, es ist sozialchauvinistische Zusammenarbeit mit den Plänen der Konzernleitung, was das Motiv des Betriebsratschefs angeht. Ungeheuerlich. Bis 15:30 standen die Kollegen vor dem Eingang zur Abstimmung Schlange, weil das Ganze noch übelst desorganisiert war; man musste fast zwei Stunden warten, bis man für seine Entlassung oder für seinen Lohnabbau abstimmen durfte!

 

Hier das aktuelle Extra des "Zündfunke", das die Redaktion erhalten hat - zusammen mit dem unsäglichen Hetzzettel gegen die Verteiler