Ver.di-Streiktag in Gelsenkirchen
Die Beschäftigten sind nicht verantwortlich für die Unterfinanzierung der Kommunen!
Am Dienstag, 25. Februar, nutzten die Ver.di-Kolleginnen und -Kollegen der Stadtverwaltung Gelsenkirchen und der städtischen Kitas den sonnigen Tag als nächsten Streiktag in der Tarifrunde im Öffentlichen Dienst.
Im Mittelpunkt der Reden stand zuallererst die Anteilnahme und Trauer um die Münchener Ver.di-Kollegin Amel und ihre Tochter Hafsa, die bei dem feigen faschistischen Attentat am 13. Februar ihr Leben verloren haben. Von der Kundgebung gingen Genesungswünsche an die Verletzten. Dank ging an die Familie von Amel und Hafsa, die den beiden eine Stimme und ein Gesicht gegeben hat. Deutlich machte eine Rednerin auch die Verpflichtung, dass wir uns für Solidarität, Gleichheit, gegen Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung einsetzen.
Angegriffen wurde die Vereinigung der Kommunalen Arbeitgeber (VKA), die es immer wieder fertigbringt, die Forderungen der Beschäftigten im Öffentlichen Dienst zu verunglimpfen - als seien diese verantwortlich für fehlende Zukunftsinvestitionen. So könnte, nach Meinung der VKA z.B. mit der Summe der Forderungen alternativ 4960 neue Kitas und 1145 neue Sporthallen gebaut werden. Dazu stellte ein Kollege fest: "Wer soll denn bei dem Fachkräftemangel in den Kitas arbeiten?".
Die Beschäftigten sind doch nicht verantwortlich für die chronische Unterfinanzierung. Die Umverteilung zugunsten der großen Konzerne ist seit Jahrzehnten die Ursache für die Verschuldung. Geld ist genug da! Mit Grüßen an die zukünftige Bundesregierung wurde gefordert, dass endlich eine Altschuldenregelung hermuss.
Genau richtig war das Beispiel einer Rednerin zum ortsansässigen BP-Konzern, der immer wieder Steuergeschenke kassiert hat, im Naturschutzgebiet bauen darf, weil er ja angeblich Arbeitsplätze sichert, dann 240 Arbeitsplätze vernichten will und jetzt angekündigt hat, die örtliche Raffinerie zu verkaufen!
Aktuell wurde auf das Wahlergebnis der Bundestagswahl in Gelsenkirchen hingewiesen und darauf, dass in der Berichterstattung der Presse so getan wird, als sei hier alles "blau." Nein - mehr als 80 Prozent der Menschen haben doch die AfD in Gelsenkirchen nicht gewählt. Allerdings sind die Stimmen für die AfD in der Arbeiterstadt Gelsenkirchen sehr ernst zu nehmen. Immerhin wurde die AfD hier bei den Zweitstimmen stärkste Partei. Wichtig wird es daher, die Diskussion zu führen und den Charakter der AfD als faschistische Partei beim Namen zu nennen. Die Politik der AfD widerspricht den gewerkschaftlichen Werten wie Zusammenhalt und Solidarität auf der ganzen Linie.
Dieser Streiktag hat gezeigt: Die Beschäftigten stehen zusammen für die gewerkschaftlichen Forderungen! Dazu gehört, zu beraten, wie es weitergeht - mit Urabstimmung, Vollstreik und auch damit, sich darüber auseinanderzusetzen, wie die Zukunft aussehen muss.