Leserbrief von Jupp Eicker
Man kann heute nicht mehr von "Rüstungsindustrie" sprechen
In der Roten Fahne ist öfter die Rede von der „Rüstungsindustrie“ in Deutschland.
Es gab bereits mit dem Revolutionären Weg 18 "Der Staamonopolistische Kapitalismus in der BRD", Teil 3 eine Auseinandersetzung und wir diskutierten damals bei der Stuttgarter Fa. Mahle in der Produktion, ob diese Kennzeichnung in Bezug auf Mahle so richtig ist. So produzierten wir dort Motorkolben für PKWs, aber auch für MTU zur Panzerproduktion und für Schiffsmotoren. Es gab sogar einige Kollegen, die sich bewusst wegen der Kolben für Panzer weigerten, Überstunden zu machen.
Die internationalen Monopole arbeiten mehr oder weniger auch für die Rüstung. Der RW 18 unterscheidet diesbezüglich zwischen der wirtschaftspolitischen und der machtpolitischen Seite, die eine dialektische Einheit bilden. Er führt dazu auf Seite 219 u.a. aus: „Über eine besondere Aggressivität einer bestimmten Monopolgruppe aufgrund ihrer Produktionsstruktur kann unseres Ermessens nicht gesprochen werden“.
In seinem Konspekt zum Revolutionären Weg 18 und 19 qualifiziert Stefan Engel 2022 entsprechend: „Es ist sehr wichtig, dass man heute nicht mehr von Rüstungsindustrie sprechen kann. Alle internationalen Monopole sind mehr oder weniger am Rüstungsgeschäft beteiligt, weil es Maximalprofite bringt und am meisten die Verschmelzung von Staat und Monopolen zum Ausdruck bringt. Es ist ein Ergebnis des staatsmonopolistischen Kapitalismus und nicht mehr einer besonders aggressiven Gruppe der Branche, wie das z.B. vor dem I. oder II. Weltkrieg war.“