Brief von Maoist Communist Union, USA zum Lenin-Seminar

Brief von Maoist Communist Union, USA zum Lenin-Seminar

Viel gelernt und eigene Ansichten präsentiert

Vertreter der Maoist Communist Union (MCU) nahmen im September 2024 am ICOR-Seminar¹ „Lenins Lehren sind lebendig“ teil. Die Rote Fahne Redaktion hatte die Genossen gebeten, ihre Eindrücke und Erkenntnisse aus dem Seminar darzulegen. Hier sind Auszüge aus ihrem Brief:

Viel gelernt und eigene Ansichten präsentiert

Wir haben uns entschieden, am Seminar teilzunehmen, um die internationale kommunistische Bewegung besser kennenzulernen. Wir waren vom Seminar sehr beeindruckt. Es war toll, so viele Genossen und Organisationen persönlich kennenzulernen. Die Logistik war bestimmt vom Geist der kommunistischen Subbotniks.


Die Diskussionen auf dem Seminar waren theoretisch anspruchsvoll und wurden sehr kameradschaftlich geführt. Dahinter stand das gemeinsame Verständnis, dass das Proletariat als Klasse von Natur aus grundsätzlich international ist und dass die Bewegungen in unseren jeweiligen Ländern daher einzelne Bestandteile der internationalen proletarischen Revolution sind, auch wenn wir in erster Linie mit „unseren“ jeweiligen herrschenden Klassen abrechnen müssen.


Mit diesem Grundverständnis scheuten die Genossen auch nicht vor Meinungsverschiedenheiten zurück. Es gab lebhafte Debatten über eine Vielzahl drängender Themen, darunter der Charakter des imperialistischen Systems, der ideologische Kampf gegen den Postmodernismus, die nationale Frage heute, der Aufstieg der extremen Rechten und vieles mehr. Wir haben viel von anderen Genossen gelernt und waren froh, einige unserer eigenen Ansichten präsentieren zu können.


Ein weiterer Grund für unsere Teilnahme war, dass wir von den Erfahrungen der Genossen der MLPD lernen wollten. In den USA geriet die kommunistische Bewegung nach den 1970er-Jahren in eine Phase des Rückschlags. Im Gegensatz dazu gelang es der MLPD in Deutschland jedoch, eine echte bolschewisierte proletarische Partei mit einer starken Basis im Industrieproletariat aufzubauen und zu festigen. In den USA befinden wir uns in einem relativ frühen Stadium des Parteiaufbaus und haben gerade erst begonnen, Verbindungen zum Industrieproletariat herzustellen.


Wir waren auch begeistert, von der ideologischen Arbeit der MLPD in verschiedenen Bereichen zu erfahren, darunter in der Wissenschaftsphilosophie und der wissenschaftlichen Methodik. Wir sind in einigen Schlüsselfragen zu ähnlichen Schlussfolgerungen wie die MLPD gelangt, einschließlich der Probleme mit dem vorherrschenden logischen Positivismus in den Wissenschaften und wie dieser unwissenschaftliche Theorien, wie die Kopenhagener Deutung der Quantenmechanik und die Urknalltheorie, hervorbrachte.


Die Methodik des logischen Positivismus war in den Wissenschaften der Schlüssel zur Förderung einer bürgerlichen Weltanschauung und zum Einschleusen von subjektivem Idealismus und religiösem Denken in das allgemeine Verständnis der Wissenschaften.


Nach der Reise kehrte unsere Delegation mit größerer Klarheit und Entschlossenheit in die USA zurück, um auf dem langen und kurvenreichen Weg zur sozialistischen Revolution voranzukommen.