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Georgien: Gemeinsame Demonstration von Bergarbeitern, ihren Familien und der Bevölkerung

Gestern berichteten wir auf Rote Fahne News über den wichtigen Kampf der Bergleute in Chiatura / Georgien. Er richtet sich gegen den konzertierten Angriff des Mangan-Bergbaukonzerns, der Banken und der Energieversorger auf die Bergarbeiter und ihre Familien.

Von gis
Georgien: Gemeinsame Demonstration von Bergarbeitern, ihren Familien und der Bevölkerung
Protestversammlung in Chiatura (Screenshot vom Facebook-Account der Bergleute)

Hier der Artikel von gestern - Georgien: Wichtiger Kampf der Bergleute

 

Für den gestrigen Dienstag hatten die Bergleute, ihre Familien und zahlreiche Unterstützerinnen und Unterstützer aus der Bevölkerung eine gemeinsame Demonstration in Chiatura vorbereitet. Auf der Webseite der Internationalen Bergarbeiterkoordination wird darüber berichtet.

 

Seit Monaten sind die Bergarbeiter der Manganzechen in Chiatura, Georgien, ohne Arbeit. Der Bergwerkskonzern hat die Bergwerke geschlossen und die Kumpel ausgesperrt. Wie jeden Monat wurden die 60% des Grundlohnes verspätet und zwar dieses Mal 13 Tage zu spät ausgezahlt. Die Bergarbeiter kündigten öffentliche Gespräche an, trotz heftigen Schneefalls und eisiger Kälte. Viele Bergleute sind wegen des Schnees in den Dörfern um Chiatura eingeschlossen. Trotzdem kamen über 500 Menschen zu den Gesprächen. Die Gespräche entwickelten sich schnell und spontan zu einem Protest, der höchstwahrscheinlich in naher Zukunft nicht beendet sein wird", berichtete ein Kollege.

 

Die Bergleute wollen Antworten darauf, was der Plan der Regierung für Chiatura  jetzt ist, da die Bergwerke nicht zum vereinbarten Termin (1. März) wieder eröffnet haben und die Entschädigungen monatelang nicht rechtzeitig gezahlt hat.

 

Gestern, am 4. März, führten die Bergarbeiter in Chiatura mit ihren Frauen und der Bevölkerung und gemeinsam mit Menschen aus der ganzen Region eine Protestdemonstration durch. Die Schulen waren dafür extra geschlossen worden und es nahmen viel Schüler teil. „Die Stimmung ist gut, die Bergleute haben die volle Unterstützung der Stadt und der umliegenden Dörfer, die Fahrer von Minibussen haben sich bereit erklärt, die Menschen kostenlos oder gegen einen minimalen (Benzin-)Preis zur Kundgebung und zurück in die Dörfer zu transportieren. Den Familien wurde Strom und Gas abgestellt, weil die Unternehmen immer mehr mit den Lohnzahlungen im Rückstand sind", schreiben die Kollegen an die Internationale Bergarbeiterkoordinierung. 

 

In der Vorbereitung der gestrigen Demonstration, bei einer Protestversammlung von Einwohnern der Stadt unter großer Beteiligung kämpferischer Bergarbeiter wurden Forderungen eingebracht, die zur Stärkung der Arbeiterbewegung in Einheit mit der Bevölkerung, darunter lokale Bauern und Nichtbergleute, beitragen. Darunter: die Forderung nach einem Treffen mit der Regierung, ein Fonds für die Entwicklung der zukünftigen Generation von mit einem Teil der Einnahmen aus der Mangangewinnung, in der Stadt und den umliegenden Dörfern soll ein kostenloser innerstädtischer Nahverkehr geschaffen werden, der der Bevölkerung dient; die Forderungen der betroffenen Bevölkerung sollen auf der Grundlage ihrer eigenen rechtlichen Interessen erfüllt werden. Um die ökologischen Probleme der Stadt zu lösen, sollte der Tagebau streng kontrolliert werden. Der Bergbau sollte unter Einhaltung aller genehmigten Regeln und Normen und unter Berücksichtigung der Interessen der örtlichen Bevölkerung durchgeführt werden. Nach der gestrigen Demonstration wollen die Bergleute und die Bevölkerung weitere Forderungen aufstellen.

 

Schon im Januar hat die Vorbereitungsgruppe für den Aufbau der Europakoordinierung der Bergarbeiter einen Spendenaufruf zur Unterstützung des Kampfs der Bergarbeiter in Chiatura veröffentlicht. Der Spendenaufruf für die kämpfenden Bergarbeiter in Georgien ging auch auf den Hintergrund des Kampfes ein. Der Hintergrund ist der weltweite Verfall der Manganpreise aufgrund von Spekulationen. Die Rohstoffunternehmen in aller Welt geben ihre Krise an die Bergleute weiter. Nach der Aussetzung der Arbeit versprach das Unternehmen seinen Beschäftigten eine Entschädigung in Höhe von 60 % ihrer Löhne und Gehälter. Doch nach Verhandlungen im Dezember wurde nur vereinbart, dass die Entschädigung für einen Teil der Löhne und Gehälter ab dem 15. November gezahlt wird. Nur 700 Beschäftigte wurden entschädigt; am 25. November sollte der bereits verdiente Betrag an mehr als 2.000 Beschäftigte verteilt werden. Das Unternehmen hat die Entschädigung jedoch nicht gezahlt. Die Bergleute nahmen den Kampf auf und forderten: Verbesserungen bei der Entlohnung, Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge.

 

Bei der gestrigen Demonstration haben die Kumpel einen Kollegen gebeten, ihren Denk für die Solidarität, auch die aktuellen Solidaritäts-E-Mails, zu übermitteln: "Ohne Ihre Solidarität und Unterstützung wäre es viel schwieriger für uns. Wir haben die Bergleute und die Einheimischen bei Kundgebungen über Sie informiert, über unsere Kameradschaft und internationale Unterstützung, was bei den Demonstranten auf Applaus stieß."

 

Rote Fahne News wird weiter berichten.