Zum Internationalen Frauentag

Zum Internationalen Frauentag

Gegen Faschismus und Weltkriegsgefahr, für Frauenrechte und die Befreiung der Frau!

Der Internationale Frauentag findet in einer außergewöhnlichen Zeit statt, die die kämpferische Frauenbewegung herausfordert, breitere Bündnisse und entschlossene Aktivitäten rund um den 8. März zu entwickeln.

Von der Frauenabteilung der MLPD
Gegen Faschismus und Weltkriegsgefahr, für Frauenrechte und die Befreiung der Frau!
Große Demonstration am Internationalen Frauentag 8. März 2024 in München (rf-foto)

Die Weltwirtschafts- und Finanzkrise seit 2018 verschärft sich, ebenso die globale Umweltkatastrophe. Es wächst die akute Weltkriegsgefahr. Trump baut das größte imperialistische Land der Welt zu einer faschistischen Diktatur um und trägt die faschistische Gefahr in die ganze Welt. In Deutschland ist die Gefahr des Faschismus akut: Die Regierungsbildung ist noch nicht ausgemacht und auf Merz' Versprechen, nicht mit der AfD zusammenzuarbeiten, ist kein Verlass. Zum zweiten hat die faschistische AfD mit über 20 Prozent Stimmenanteil Masseneinfluss. Der Kampf gegen Faschismus, Kriege und Weltkriegsgefahr und für die Befreiung der Frau steht am diesjährigen internationalen Frauentag im Zentrum.

„Lassen wir uns nicht schrecken durch die Ungunst äußerer Umstände, haben wir für alle Schwierigkeiten nur eine Antwort: Erst recht!“

Die Sozialistin Clara Zetkin forderte Mut und Verantwortungsbewusstsein der Frauen gerade in komplizierten Entwicklungen heraus. 1910 erlebten die Frauen ebenfalls wachsende Weltkriegsgefahr. So beschlossen 1910 Frauendelegierte aus 17 Ländern auf Vorschlag von Zetkin den Internationalen Frauentag als „Kampftag für Gleichberechtigung und Frieden“. Clara Zetkin erkannte als Kommunistin mit als erste die Gefahr des Faschismus, analysierte seine Wesensmerkmale – auch, dass er eine Massenbasis aufbaut. Sie rief als 75-jährige im August 1932 in ihrer Rede zum neu gewählten Reichstag auf zur Bildung einer Einheitsfront der Werktätigen. Sie wandte sich vehement gegen die Sozialfaschismus-Theorie, die die Sozialdemokratie mit den Faschisten gleichsetzte. Die Sozialfaschismus-Theorie trug neben dem Antikommunismus dazu bei, Kommunisten und Sozialdemokraten zu spalten. Die Befreiung der Frau sah Clara Zetkin im Sozialismus. All dies ist heute von großer Bedeutung.

Der deutsche Imperialismus will eine Führungsrolle in Europa und der Welt

Die abgewählte Regierung bringt es fertig, noch vor Bildung einer neuen Regierung zwei "Sondervermögen" durch den Bundestag zu peitschen: je 400 Milliarden Euro für Aufrüstung und für Infrastruktur. Der Umbau von Straßen und Brücken, damit sie Panzer tragen können, ist indirekt ebenso ein Beitrag zur „Kriegsertüchtigung“ Deutschlands. Das steht im eklatanten Widerspruch dazu, dass ca. eine halbe Million KiTa-Plätze fehlen, angesichts vieler Schließtage müssen v.a. die Frauen einspringen und die Beschäftigten sind chronisch überlastet.

 

Die Kommunalen Arbeitgeberverbände verweigern derzeit Angebote in der Tarifrunde. Dabei ist die durchschnittlich schlechtere Bezahlung im Öffentlichen Dienst, wo mehrheitlich Frauen arbeiten, ein Hauptbestandteil der niedrigeren Durchschnittslöhne der Frauen. 2,5 Millionen Beschäftigte in Verwaltung, Gesundheitswesen, Sozial- und Erziehungsdiensten kämpfen für 8 Prozent mehr, mindestens 350 Euro monatlich, höhere Zuschläge und zusätzliche freie Tage. Auch 2025 gibt es Streikkundgebungen mit Bezug zum Internationalen Frauentag. Frauen kämpfen gemeinsam mit den Männern um über 100.000 bedrohte Industriearbeitsplätze und meldeten sich mitten im Bundestagswahlkampf zu Wort: Bundesweit streikbereit! In Indien streikten die Gesundheitsmitarbeiterinnen im Januar unbefristet mit Tag- und Nacht-Protesten. Die über 25.000 Frauen bekamen Unterstützung ihrer Familien, Männer hüteten die Kinder, bis die Frauen ihre Forderung nach 20 Prozent Lohnerhöhung gegen die Regierung durchsetzten. Die proletarische Frauenbewegung ist Rückgrat der kämpferischen Frauenbewegung – auch international.

Chronische Krise der bürgerlichen Familienordnung

Drastische Kürzungsmaßnahmen der sozialen Daseinsfürsorge inklusive Gesundheitsversorgung, Verschärfung der Lage der Werktätigen durch Mietwucher und Inflation: Die chronische Krise der bürgerlichen Familienordnung wird immer mehr zur Zerreißprobe. Die gewerkschaftlichen und selbständigen Kämpfen bekommen in dieser Situation auch politischen Gehalt gegen die Abwälzung der Kriegs- und Krisenlasten.

 

Gabi Fechtner, Vorsitzende der MLPD, führte dazu beim Webinar der United Front zur Vorbereitung des internationalen Frauentags aus: „Im Kapitalismus wird alles zu einer Ware gemacht, wo Konzerne eine maximalprofitbringende Anlagemöglichkeit für ihr Kapital wittern und dafür mit allen Mitteln um weltmarktbeherrschende Positionen kämpfen. Während alle Produkte und Lebensmittel gesellschaftlich produziert werden und sich die Kapitalisten die Profite privat einstecken, kümmern sie sich nicht um Produktion und Reproduktion der Gattung Mensch – das wird weitgehend der Einzelfamilie und vor allem den Frauen privat auferlegt. Die bürgerliche Staats- und Familienordnung ist unverzichtbares Gegenstück zur Ausbeutung der Lohnarbeit. Weil die Arbeiterin  die Rolle in der Familie zugedacht wird begründet der Kapitalist damit ihre doppelte Ausbeutung und zahlt ihr niedrigeren Lohn. In Deutschland immer noch durchschnittlich 18 Prozent, in der Rente sind es sogar 30 Prozent weniger. Alleinerziehende haben ein Armutsrisiko von 45 Prozent! Keine noch so selbstbewusste Frau kann sich individuell den Fesseln der bürgerlichen Staats- und Familienordnung entziehen. Diese Gesetzmäßigkeiten des Kapitalismus müssen von uns bewusst gemacht werden. Wir haben viele Forderungen aufgestellt. Eine wirkliche Befreiung der Frau ist aber erst möglich in der sozialistischen Gesellschaft, wenn die Familie nicht mehr kleinste Wirtschaftseinheit ist, die Hausarbeit gesellschaftlich organisiert wird, wirkliche Gleichberechtigung der Frau durch Überwindung patriarchaler, rückschrittlicher Traditionen, Denkweisen und Moral. All das ist möglich und wurde in sozialistischen Ländern bereits weitergehend erkämpft.“

Rückschrittliche bis faschistische Frauenbilder

Die AfD oder die „Trad-Wife“-Bewegung aus den USA fördern dagegen patriarchale, egoistische und rückschrittliche Denkweisen und Frauenbilder: „Selbstbeschränkung“ der Frau auf Heim und Herd mit Kinderbetreuung, häuslicher Altenpflege und Hingabe zum Mann. Unter dem Banner der „Freiheit“ sollen sich Frauen diese Ketten noch als ganz moderne Lebensziele vergnügt selbst anlegen. Natürlich ist die Familie auch Ort der Solidarität, der Liebe und gibt nötigen Rückhalt. Die AfD erklärt als Ziel, die deutsche Kleinfamilie „Vater, Mutter und Kinder“ als „Keimzelle“, sprich feste Stütze einer „auseinanderbrechenden Gesellschaft“ [1] zu erhalten. SO will sie die bürgerliche Staats- und Familienordnung stabilisieren. Dass inzwischen jeden Tag in Deutschland eine Frau ermordet wird, ist der AfD in ihrem Wahlprogramm keine Zeile Wert. Von 14.000 fehlenden Frauenhausplätzen hört man entsprechend nichts. Von rechten Regierungen und modernen Faschisten, und sei es eine homosexuelle Alice Weidel, dürfen wir Frauen uns nicht spalten und die hart erkämpften Frauenrechte nehmen lassen! Überall, wo Faschisten an die Macht kommen, verschärfen diese massiv die Unterdrückung der Frauen und queeren Menschen – und es flammt der Widerstand dagegen auf.

 

Die MLPD fördert die antifaschistische Bündnisarbeit gerade auch am Internationalen Frauentag: Frauen, schließt euch überparteilich und gleichberechtigt zusammen – über noch zu klärende Meinungsverschiedenheiten hinweg.

Für die Befreiung der Frau im Sozialismus durch die revolutionäre Überwindung des Kapitalismus!

 

  • Schluss mit der Kriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen – ersatzlose Streichung des § 218 StGB!
  • Kampf gegen alle Formen der besonderen Ausbeutung und Unterdrückung von Frauen und Mädchen!
  • Kostenlose qualifizierte Kinderbetreuung in Kitas und Schulen und eine Entlastung der Frauen von den Aufgaben der Reproduktion der Arbeitskraft.
  • Stopp der Diskriminierung und Homophobie als Teil der weltweiten Rechtsentwicklung – Für das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung, für die Gleichberechtigung gleichgeschlechtlicher Beziehungen und von Transmenschen!
  • Kampf der Prostitution, strenge Bestrafung sexueller Ausbeutung, Gewalt, Pornografie mit und Missbrauch von Kindern und Menschenhandel!
  • Weg mit dem Ehegattensplitting!
  • Nulltoleranz für Sexismus und Pornografie
  • Anerkennung von Asylgründen aufgrund von Geschlecht oder sexueller Orientierung und eigenständiges Bleiberecht für ausländische Frauen!