Gelsenkirchen

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Nachlese: Kämpferischer Ver.di-Jugendstreiktag

Rund 1000 Auszubildende, Dual-Studierende und Praktikanten im Öffentlichen Dienst aus ganz NRW folgten dem Aufruf der Ver.di-Jugend, zu einem Streiktag am 26. Februar nach Gelsenkirchen zu kommen.

Von jj
Nachlese: Kämpferischer Ver.di-Jugendstreiktag
Bild vom Ver.di-Jugendstreiktag in Gelsenkirchen (rf-foto)

In der laufenden Tarifrunde fordern sie eine Erhöhung der Löhne um monatlich 200 Euro und die unbefristete Übernahme entsprechend dem erlernten Beruf. Genossinnen und Genossen der MLPD aus Gelsenkirchen und Essen solidarisierten sich mit einem Plakat und einem Bücherstand. Wir führten viele ausführliche Gespräche mit einzelnen Gruppen. Wir trafen auf Mechatroniker bei den Stadtwerken aus Bielefeld, vom Regionalverkehrsbetreiber Bogestra, von städtischen Betrieben aus Duisburg, aus Köln … . 


Wir erklärten uns solidarisch, forderten aber auch, dass es angesichts der akuten faschistischen Gefahr das Gebot der Stunde sein muss, als Gewerkschaftsmitglied Verantwortung für die antifaschistische Aufklärungsarbeit zu übernehmen. Auch die Redner von Ver.di auf der Bühne riefen dazu auf, gegen rechts klare Kante zu zeigen. Insgesamt gab es eine Aufgeschlossenheit, mit uns zu reden, und viele stimmten unserem Appell zu, dass man mit AfD-beeinflussten Kollegen gegen die faschistische Gefahr diskutieren muss. 


Einigen war nicht klar, was Faschismus ist. Vereinzelt gab es antikommunistische Äußerungen: „Nicht mit den Kommunisten“; ein anderer: „Ich halte es mit der Sozialdemokratie. Mit ihnen will ich kein Gespräch“, was wir entsprechend konterten. „Wir sind unbedingt für den gemeinsamen antifaschistischen Kampf, über Parteigrenzen und politische Meinungsverschiedenheiten hinweg. Als revolutionäre Arbeiterpartei meinen wir darüber hinaus, dass man über den Tellerrand des Kapitalismus schauen muss“. 


Wir gaben einzelne Anti-AfD-Broschüren, einzelne Streikrechts-Broschüren und Flugblätter aus, die sich an die Gelsenkirchener Bevölkerung wendeten und über den faschistischen Charakter der AfD aufklärten. Ein Kollege der Bogestra wollte wissen, ob wir für Planwirtschaft sind und ob das nicht den Wettbewerb behindert. Dabei sind es doch die Diktatur der Monopole und die Profitgier, die einen richtigen Wettbewerb um die besten, umweltschonenden Technologien behindern. Wir brauchen einen sozialistischen Wettbewerb, wo der selbstlose Einsatz für Mensch und Natur in Verbindung mit dem technischen Fortschritt die Triebkraft der Wirtschaft ist. Obwohl dieser Kollege sich erst nicht auf ein Gespräch einlassen wollte, weil er Lenin für einen Massenmörder hielt, nahm er eine Streikrechts-Broschüre: „Da stehe ich hinter euch“.