Anschlag von Mannheim
Täter war faschistisch organisiert - AfD beschuldigte Unschuldigen im Internet
Mittlerweile ist bekannt, dass der Täter sogar ein organisierter Faschist war. Die faschistische AfD hat auf den Anschlag von Mannheim am 3. März dieses Jahres gerade deswegen wohl so reagiert, wie ihre Chefin Weidel es in ihrer Rede nach dem Anschlag in Magdeburg vom 20.12.2024 tat: Sie ignorierte die Wahrheit und verbreitete ihre eigene, dreiste Lüge. Im Internet beteiligte sie sich an der Verbreitung des Personalausweises eines Unschuldigem als angeblichem Täter.
Entgegen der Verschleierungsversuche von Polizei und Staatsanwaltschaft hat die antifaschistische Rechercheplattform "Exif" die Wahrheit ans Licht gebracht. Alexander Scheuermann, der tatsächliche Täter von Manneheim, hatte vielfache Kontakte in die faschistische Szene und war zumindest 2018 Mitglied des so genanngen „Ring Bunds“. Dort hatte er die Mitglieds-Nummer 000415 und tauchte bei einer unter anderem von der NPD organisierten Demonstration am 3. Oktober 2018 in Berlin auf. Das Recherchenetzwerk veröffentlichte entsprechende Bilder. Die Gruppe hatte, laut ihrer Personenliste, persönliche Kontakte sowohl zu dem militanten Neofaschisten Thorsten Heise, als auch dem faschistischen Thüringer AfD-Chef Björn Höcke.
Kurz nach dem Anschlag wurde aber im Internet eine angeblich interne Mitteilung des Polizeipräsidiums Mannheim von 12:38 verbreitet, wonach ein bärtiger Täter mit „dunklem Hauttyp“ gesucht werde. Es folgte ein Foto, das Personalausweis und Führerschein des von der Polizei Verdächtigten zeigen sollte: Nichts war verpixelt. Es war der Ausweis eines völlig unbescholtenen, 33-jährigen Heidelbergers mit Migrationshintergrund und arabischem Namen.
Verschiedene Straftaten stehen im Raum
Aktuell ist noch unklar, wie die faschistischen Täter an das Bild von dem Personalausweis gelangten, aber neben diversen Accounts aus dem allgemeinen faschistischen Spektrum beteiligten sich auch mehrere Accounts der AfD, darunter der des Kreisverbandes Hannover. Später wurden die Posts teilweise wieder gelöscht. Mehrere Accounts im Umfeld der faschistischen Partei verbreiteten das Foto mit bezahlten Postings, um die Verbreitung mit Hilfe der Algorithmen zu erhöhen. Nach Recherchen von „t-online“ bezahlte unter anderem der mit dieser Wahl für die faschistische Partei in den Bundestag eingezogene Maximilian Kneller für einen „sponsored post“, den er später wieder löschte.
Gelöscht, oder nicht: Es bleibt eine Straftat, falsche Beschuldigungen zu verbreiten – ebenso könnte das Verhalten der AfD und weiterer Faschisten als Behinderung der Ermittlungen bewertet werden. Die MLPD verurteilt diese typisch faschistischen Methoden und fordert die Aufklärung des Vorgangs sowie die konsequente Bestrafung der faschistischen Täter! Wir erklären unsere Solidarität mit dem Geschädigten, dessen persönliche Daten böswillig verbreitet wurden. Es zeigt sich wieder einmal: Die AfD gehört verboten!
Ein Migrant stoppte den deutschen Täter
Verschiedene Medien berichteten zufolge nach der Tat von einem Taxifahrer namens Afzal Muhammad. Er hatte die Tat beobachtet und verfolgte den Täter mit seinem Wagen. In einer Sackgasse blockierte er mit dem eigenen Fahrzeug unter Missachtung aller Gefahr für das eigene Leben den Wagen des Täters, sodass Alexander Scheuermann das Fahrzeug aufgab und stattdessen zu Fuß seine Flucht fortsetzte. Erst danach und nur deshalb gelang es der Polizei, den Täter so schnell zu stellen. Jürgen Schwarz, der Chef der Taxizentrale Mannheim, bestätigte den Hergang gegenüber der Presse.