Aufruf für 7. März: Stand up for Science!

Aufruf für 7. März: Stand up for Science!

Trump attackiert US- und internationale Wissenschaften

Für den 7. März ruft ein breites Bündnis aus Wissenschaftlern und akademischen Gesellschaften in mindestens 32 US Städten zu Protesten gegen Trump auf unter dem Motto „Steht auf für Wissenschaft“ (Stand up for Science) [1].

Von cj
Trump attackiert US- und internationale Wissenschaften

Faschistische Attacke auf die bürgerlichen Wissenschaften

Hintergrund ist der bisher historisch beispiellose Angriff der faschistischen US-Regierung unter Trump auf das System der staatlichen finanzierten Wissenschaften. So hat die US-Regierung in ihrem Blitzkrieg gegen sämtliche Umweltvorschriften im Land sowie der staatlichen Umweltbehörde EPA auch die staatliche Finanzierung aller Forschungsprojekte gestrichen, die auch nur das Wort „climate change“ im Titel oder ihrer Beschreibung erwähnen [2]. Das bezieht sich auch auf die Förderung der Entwicklung "sauberer" Energien. Der Klimaleugner Trump bezeichnet die globale Klimakatastrophe als „gigantischen Schwindel“ und führt so inmitten der bereits begonnenen Umweltkatastrophe einen umfassenden Angriff auf die bürgerliche Umweltforschung.

 

Auf Veranlassung Trumps wurden bereits Erwähnungen des Worts „Klimawandel“ oder „globale Erwärmung“, ebenso wie bisher öffentlich zugängliche Daten, Satellitenbilder etc von den Regierungswebseiten entfernt. Nach Angaben des Wissenschaftsmagazins „Nature“ betreffen diese Streichungen mehr als 11 Milliarden $ für nationale und internationale Klimaforschungseinrichtungen [3]. Das berührt auch die US-Beteiligung am Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) der Vereinten Nationen, der gerade an seinem 7. Sachstandsbericht arbeitet. Er hat unter Kontrolle der imperialistischen Regierungen den Beginn der Umweltkatastrophe verharmlost, wie in dem Buch „Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen“ von Stefan Engel, Monika Gärtner-Engel und Gabi Fechtner nachgewiesen wurde [4]. Er hat zuletzt aber auch in manchen Berichten unter dem Druck der internationalen Umweltbewegung ernsthafte Warnungen ausgesprochen [5].

 

Trump hat weiterhin angeordnet, dass sämtlichen Forschungseinrichtungen, die in ihren Grundsätzen eine rechtliche Gleichstellung von diversen Geschlechtern anerkennen, die staatliche Finanzierung gestrichen wird, mit der Begründung sie betrieben „Gender-Ideologie-Extremismus“. Das betrifft zehntausende von Doktoranden und Postdocs mit befristeten Verträgen, die nicht verlängert werden. [6]

 

Die Angriffe betreffen auch wesentlich die medizinische Forschung. Die Finanzierung der der US-Regierung unterstehenden Nationalen Gesundheitsinstitute (NIH) wurde um mehr als vier Milliarden US-Dollar jährlich gekürzt. Die USA stellen außerdem etwa ein Fünftel des Kernhaushalts der Weltgesundheitsorganisation (WHO), aus der die USA austreten wird. Schon jetzt bedeutet das Einschränkungen der Arbeit der mehr als 8.000 Mitarbeiter der WHO. Mit der Auflösung der US-Agentur für internationale Entwicklung (USAID) und Entlassung ihrer 10.000 Beschäftigten wird die weltweit größte Einzelquelle für medizinische und Hungerhilfe abgeschafft, was Millionen Menschen ins Elend und Tod stürzt.

Öffentlicher Protest wissenschaftlicher Fachgesellschaften

Am 3. März veröffentlichten die Union of Concerned Scientists und 48 wissenschaftliche Fachgesellschaften einen gemeinsamen Protestbrief an den Kongress [7]. Sie vertreten fast 100.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den USA. In dem Brief heißt es: „Wir arbeiten in allen 50 Bundesstaaten, in Washington, D.C., und in den US-Territorien, um die Grundlage für lebensrettende medizinische Entdeckungen, saubere Luft und sauberes Wasser in unseren Gemeinden, sichere und reichlich vorhandene Lebensmittel, gesunde Ökosysteme und Wildtiere sowie florierende lokale Innovationswirtschaften zu schaffen. Die Maßnahmen dieser Regierung haben der amerikanischen Wissenschaft bereits erheblichen Schaden zugefügt."

 

In der Tat berichten Wissenschaftler von einer zunehmenden Zensur. Bisher wurde vor allem darauf gesetzt, mittels Gerichten einige der Anordnungen der Trump-Regierung außer Kraft zu setzen. Es greift jedoch die Erkenntnis um sich, dass es notwendig ist, aktiv zu werden. Selbst das bürgerliche Wissenschaftsmagazin Natur qualifiziert „Dies sind inakzeptable Angriffe auf die Rechte der Menschen und auf die akademische Freiheit. Sie werden den jahrzehntelangen Fortschritt in der wissenschaftlichen Forschung aufhalten, wenn nicht sogar umkehren.“ Es ruft dazu auf: „Die wissenschaftlichen und pädagogischen Gemeinschaften in den USA müssen wissen, dass sie nicht allein sind. Ein Angriff auf die Wissenschaft und die Wissenschaftler irgendwo ist ein Angriff auf die Wissenschaft und die Wissenschaftler überall.“ [8]

Demonstrationen „Steht auf für Wissenschaft“ am 7. März

In dem Aufruf der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler heißt es: „Am 7. März 2025 versammeln wir uns, um die Wissenschaft als öffentliches Gut und als Säule des sozialen, politischen und wirtschaftlichen Fortschritts zu verteidigen." [9] Sie fordern unter anderem ein Ende der staatlichen Zensur, die Wiederherstellung des öffentlichen Zugangs zu wissenschaftlichen Informationen, rechtliche Schutzmaßnahmen gegen politische Einmischung auf Bundesebene, die Wiederherstellung der staatlichen Forschungsfinanzierung und die Wiedereinstellung zu Unrecht entlassener Bundesangestellter. Dabei insbesondere die Wiedereinstellung aller unrechtmäßig gekündigten Wissenschaftler und Verwaltungsangestellten in Bundesbehörden mit voller Nachzahlung von Löhnen und Sozialleistungen.

 

Die MLPD solidarisiert sich mit diesen Protesten. Der Protest ist berechtigt, weil er eine antifaschistische Stoßrichtung hat. Er muss darüber hinaus den ganzen Kurs der Trump- Regierung auf die Errichtung einer faschistischen Diktatur ins Visier nehmen und so auch zum Bestandteil des Aufbaus einer antifaschistischen Volksfront werden. Die MLPD hat in ihrem theoretischen Organ Revolutionärer Weg eine dialektisch-materialistische Kritik an den bürgerlichen Wissenschaften veröffentlicht [10,11]. Sie kritisiert, dass durch den Idealismus und Pragmatismus der bürgerlichen Ideologie die bürgerlichen Wissenschaften selbst vom Krisenmodus betroffen sind. Sie verteidigt aber zugleich alle fortschrittlichen und materialistischen Erkenntnisse und tritt konsequent gegen die Knebelung von Wissenschaft, Forschung und Kultur durch die Profitinteressen der Monopole ein. Ebenso für die Förderung von Forschung und Bildung zu den wirklichen Zukunftsfragen der Menschheit wie umweltschonenden Technologien!

Die Offene Akademie teilt mit

Sehr geehrte Damen und Herrn, Wir haben den Aufruf "Stand Up for Science – Science is for Everyone" aus USA übersetzt, ebenso die Erklärung von 40 Wissenschaftsorganisationen. Sie können diese für Ihre Arbeit verwenden, um Link auf uns wird in dem Falle gebeten.

 

Zu finden unter

 

https://offene-akademie.org/usa-grossdemonstrationen-stand-up-for-science-science-is-for-everyone

https://offene-akademie.org/offener-brief-von-40-us-wissenschaftsorganisationen-gegen-die-trump-regierung