Gedenken an die Rote Ruhrarmee
Gelsenkirchen: Gemeinsamer Kampf in Zeiten der akuten faschistischen Gefahr
„Vorne dran die Rote Ruhrarmee – das war noch lange nicht das letzte Gefecht!“ Dieser Liedrefrain – gesungen von Peter Reichmann zu Beginn des Gedenkens an die Kämpfer der Roten Ruhrarmee auf dem Parkplatz des Friedhofs Horst-Süd in Gelsenkirchen – zog sich thematisch durch die ganze Veranstaltung. Für das überparteiliche Kommunalwahlbündnis AUF Gelsenkirchen begrüßte Dr. Willi Mast die ca. 35 Anwesenden. Eingeladen hatten AUF Gelsenkirchen, Die Linke Gelsenkirchen, der Frauenverband Courage, die Freidenker Gelsenkirchen, Kumpel für AUF, die MLPD, der Jugendverband REBELL und Solidarität International.
Für das überparteiliche Kommunalwahlbündnis AUF Gelsenkirchen begrüßte Dr. Willi Mast die ca. 35 Anwesenden. Eingeladen hatten AUF Gelsenkirchen, Die Linke Gelsenkirchen, der Frauenverband Courage, die Freidenker Gelsenkirchen, Kumpel für AUF, die MLPD, der Jugendverband REBELL und Solidarität International.
Dr. Willi Mast sprach einleitend darüber, in welcher Zeit dieses Gedenken stattfindet: Mit Donald Trump steht ein Faschist an der Spitze der USA. Mit der AfD ist eine faschistische Partei in Deutschland auf dem Vormarsch. Hochrüstung, wohin man blickt. Später hoben er und Karl-Heinz Wittmann für AUF hervor, dass es gerade jetzt wichtig ist, ein solches Gedenken, das bewusst als Teil der großen antifaschistischen Massenproteste der letzten Monate organisiert wurde, zu veranstalten.
Anna Bartholomé, die ihren Beitrag für die MLPD Gelsenkirchen-Gladbeck hielt, führte dazu aus, dass es die Einheit von Sozialdemokraten, Kommunisten, Gewerkschaftern, Christen etc. war, die 1920 – vor 105 Jahren – dazu führte, dass die Monopole mit ihrem Versuch, den Faschisten Wolfgang Kapp an die Regierung zu putschen, nicht durchkamen. Es war der vereinte und gemeinsame Widerstand, der den Kapp-Putsch scheitern ließ und zur Gründung der Roten Ruhrarmee führte. Sie betonte auch die Fehler von Sozialdemokraten und Kommunisten kurz vor Beginn der Machtübernahme Hitlers, 13 Jahre später, die dazu führten, dass es keinen gemeinsamen Widerstand mehr gab.
Umso wichtiger ist es, dass heute dieser gemeinsame Widerstand gegen die akute Gefahr des Faschismus geführt wird. Für die Partei Die Linke sprach Hartmut Hering. Auch er betonte, dass die Jugend über diesen heldenhaften Widerstand der Kämpfer gegen den Kapp-Putsch und der Roten Ruhrarmee erfährt. Es ist diese Geschichte, aus der Lehren für heute gezogen werden müssen.
Christian Link sprach für die Bergarbeiterinitiative Kumpel für AUF. Er stellte die Rolle der Arbeiter, insbesondere der Bergarbeiter, heraus, die die Mehrzahl der Kräfte der Roten Ruhrarmee stellte.
Gemeinsam protestierte die Kundgebung erneut gegen die antikommunistische Friedhofssatzung der Stadt Gelsenkirchen, die das Gedenken auf dem Friedhof selber unterbindet. Unterdessen lässt die Stadt den Gedenkstein selber - trotz diverser Aufforderungen aus der Bevölkerung, ihn endlich zu sanieren - immer weiter herunterkommen. Natürlich ließen es sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht nehmen, gemeinsam zum Gedenkstein auf dem Friedhof zu gehen, dort Kränze, Gestecke und Blumen niederzulegen. Viele von ihnen gedachten ganz selbstverständlich auch am Massengrab der Soldaten der sowjetischen Roten Armee, die als Zwangsarbeiter in den Gelsenkirchener Industriebetrieben und Bergwerken ihr Leben verloren, wie auch der jüdischen Zwangsarbeiterinnen, die bei Bombenangriffen auf die örtliche Raffinerie getötet wurden, weil sie keine Bunker aufsuchen durften. An beiden Gräbern wurden Blumen niedergelegt.