Prinzen-Musiker Sebastian Krumbiegel in Gera
„Alle zusammen gegen den Faschismus“
Jeden Montag protestieren verschiedene antifaschistische Kräfte in Gera gemeinsam auf dem Theaterplatz gegen die von dem Neofaschisten Christian Klar angemeldeten sogenannten „Montagsspaziergänge“ vom Hofwiesenpark durch die Innenstadt.
Von einem SPD-Mitglied organisiert, nehmen daran Menschen aus unterschiedlichen politischen Zusammenhängen teil: Sozialdemokraten, Mitglieder der Linkspartei, der MLPD, der Grünen, Autonome und Parteilose. Beim Vorbeimarsch des faschistischen Aufmarsches rufen immer mehr gemeinsam: „Alle zusammen gegen den Faschismus“, „Alerta,alerta - Antifascista“, „Ob Ost, ob West – Nieder mit der Nazi-Pest!“.
An fast jedem Montag gibt es ein kleines Konzert von fortschrittlichen Musikern. Vereinzelt auch Redebeiträge, aber bisher leider kein offenes Mikrofon auf antifaschistischer Grundlage. Dafür aber viele Diskussionen unter den Teilnehmern. Am 31. März kam der Sänger Sebastian Krumbiegel von der bekannten Musikgruppe „Die Prinzen“ zur Unterstützung. Er gab ein halbstündiges begeisterndes Konzert und positionierte sich mit Liedern und Redebeiträgen unmissverständlich gegen die wachsende faschistische Gefahr und den Rassismus.
Dabei meinte er nicht nur Neofaschisten wie Christian Klar, der inzwischen im Parteivorstand der "Heimat" ist. (Nachfolge-Organisation der NPD), sondern auch die sich modern gebende faschistische AfD. Besonders bemerkenswert war der Appell Sebastian Krumbiegels zur Zusammenarbeit aller antifaschistischen Kräfte. Das ist angesichts der akuten faschistischen Gefahr auch dringend notwendig.
Das Zusammenspiel der AfD und offen faschistischer Kräfte beim weiteren Aufbau einer faschistischen Massenbasis ist besonders gefährlich. Kräfte wie der mehrfach vorbestrafte Christian Klar, die Gruppe „Knockout 51“ aus Eisenach und andere, machen kein Geheimnis daraus, dass sie besonders in linken Kräften ihren politischen Gegner sehen und bereit sind, faschistischen Terror gegen diese auszuüben.
Am 1. Mai, dem Internationalen Kampftag der Arbeiterklasse, will „Die Heimat“, gemeinsam mit Gleichgesinnten von „Aufbruch Gera“, „Freie Sachsen“ und weiteren faschistischen Kräften eine Kundgebung und Demonstration durch die Innenstadt von Gera durchführen. Dazu wird nach Angaben von Mitgliedern des DGB-Kreisvorstandes Gera in ganz Thüringen und auch darüber hinaus mobilisiert. Das ist eine Provokation nicht nur der Gewerkschaften, sondern aller Antifaschisten. Die MLPD beteiligt sich an der Vorbereitung der 1. Mai-Kundgebung des DGB auf dem „Markt“, fordert ein Verbot dieses faschistischen Aufmarsches und ruft zum Protest dagegen auf.