Kampf wird höherentwickelt

Kampf wird höherentwickelt

Manganarbeiter in Chiatura/Georgien: Tagebau musste geschlossen werden!

Beeindruckende Entwicklung des Bergarbeiterkampfs in Chiatura: Tagebau musste geschlossen werden, Blockaden werden ausgeweitet, Demonstration wird vorbereitet und ein Frauenverband wurde gegründet!

Von gp
Manganarbeiter in Chiatura/Georgien: Tagebau musste geschlossen werden!
Die Seilbahn von Chiatura

Seit Monaten kämpfen die rund 3.500 Bergarbeiter der Manganzechen in Chiatura, Georgien, um ihre Arbeitsplätze und um die Auszahlung ihrer Löhne und für eine lebenswerte Zukunft. Sie erfahren dabei große Unterstützung von der Bevölkerung in Chiatura und im Umkreis von 60 Dörfern mit ca. 37.000 Einwohnern. Es ist zu einem gemeinsamen Kampf geworden. Die Internationale Bergarbeiterkoordination (IMC) organisiert die weltweite Solidarität, Koordinierung und Kooperation.

 

Ende Februar bekamen die Bergleute per SMS (!) von dem Bergbaukonzern Chiatura Manganese Company (CMC) die Ankündigung ihrer schriftlichen Kündigung. Entgegen der Zusagen, die Bergwerke am 1. März wieder zu öffnen, sollen sie geschlossen bleiben. In Zukunft soll der Abbau im umweltzerstörenden Tagebau stattfinden, weil der untertägige Abbau „unprofitabel“ sei. Der Tagebau wird von Subunternehmen betrieben, von denen es in Chiatura 46 Firmen gibt, die nur Tagelöhner und Zeitarbeiter beschäftigen.

 

Eine 70-köpfige Delegation ist Anfang April zu ihren Kollegen im Tagebau gegangen, um sie für den Kampf zu gewinnen und die Forderung zu unterstützen, den Tagebau stillzulegen. Denn dieser ist lebensgefährlich für die Arbeiter und die Bevölkerung. Auf Facebook und dem IMC-You Tube Kanal wurden die umweltzerstörerischen und gefährlichen Abbaumethoden im Tagebau veröffentlicht. Das alles führte dazu, dass den Subunternehmern der weitere Abbau verboten wurde. Damit stellt sich die Frage eines gemeinsamen Kampfs der kämpfenden Untertage-Bergleute mit den im Tagebau beschäftigten Bergleuten.

 

Für einen gemeinsamen Kampf ist es deshalb wichtig, dafür zu kämpfen, dass keiner seinen Arbeitsplatz verliert. Etwa durch eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich oder der Schaffung gleichwertiger Ersatzarbeitsplätze.

 

Inzwischen haben die Bergleute neben den zwei bereits bestehenden Straßensperren sechs weitere errichtet und direkt die Fabrikeinfahrt blockiert. Die orthodoxe Kirche hat Geld für die Streikkasse und eine große Menge an Lebensmitteln gespendet. Nach einem Kirchgang, um den göttlichen Beistand für ihren Kampf zu erbitten, haben die Frauen die gespendeten Lebensmittel verteilt. Am Nachmittag haben sie beschlossen, einen Frauenverband zu gründen, der die Lebensmittel- und Medikamentenverteilung und organisatorische Aufgaben übernehmen will.

 

Für nächsten Sonntag planen die Bergleute eine landesweite Demonstration. Dazu ist ein Flugblatt gemacht worden, mit dem landesweit in allen Städten der Kampf bekannt gemacht, Spenden gesammelt und für die Demonstration mobilisiert werden soll.

 

In Deutschland wird die Spendensammlung für die kämpfenden georgischen Bergarbeiter fortgesetzt. Besonders auf den 1.-Mai-Kundgebungen!

 

Wer diese Spendenkampagne unterstützen möchte, ist herzlich eingeladen, auf das Konto von Solidarität International e.V. (IBAN: DE86 5019 0000 6100 8005 84 Stichwort Bergarbeitersolidarität Georgien) zu spenden und Leute dafür zu gewinnen.