Landesweite Kampagne

Landesweite Kampagne

Auch in Nepal mutig gegen die Imperialisten

Das Terai ist der südlich an Indien angrenzende Landesteil Nepals. Auf einer Fläche von 15% Nepals lebt dort fast die Hälfte der nepalesischen Bevölkerung. Die 25 – 100 km breite feuchtheiße Tiefebene ist besonders fruchtbar.

Von as
Auch in Nepal mutig gegen die Imperialisten
Demonstration in Kathmandu (rf-foto)

Das neuimperialistische Indien hat es schon seit längerem auf diesen Landesteil als die „Reisschale Nepals“ abgesehen. Und für Indien noch wichtiger: Große Ströme fließen aus dem Himalaya südwärts und bringen durch das Terai das so wertvolle Wasser.

 

2015 ließ Indien völkerrechtswidrig an der indisch-nepalesischen Grenze die Einfuhr von lebensnotwendigem Benzin, von Gas und Medikamenten nach Nepal stoppen. Immer wieder mischt sich Indiens faschistische Modi-Regierung direkt in die Gesetzgebung Nepals ein. Sie gibt sich als Förderer eines föderalen Systems und der Stärkung der Selbstverwaltung von Nepals Provinzen. Tatsächlich geht es Narendra Modi dabei um die Herauslösung des Terais aus dem nepalesischen Staatsverband.

 

So wie der Griff der US-Regierung nach Grönland nicht einfach eine Verrückheit von Donald Trump ist, so ist diese Taktik der Modi-Regierung eine moderne Art der Kolonialisierung anderer Länder. Wie Donald Trump dreist behauptet, mit einer Einverleibung Grönlands nicht nur dem Interesse der USA, der Sicherung des Weltfriedens und dem Wunsch „der Grönländer“ nachzukommen, so behauptet die indische Regierung, für das Selbstbestimmungsrecht der Bevölkerung im Terai einzutreten.

 

Weltweit haben die Massen gelernt, dass die Verwaltung und Gestaltung ihrer Länder durch die alten Kolonialisten den imperialistischen Hintermännern. Genauso, wenn dies auf neokoloniale Weise durch „eigene Regierungen“ geschieht. Deshalb müssen Imperialisten wie Trump oder Modi heutzutage neue Wege gehen und sich auf separatistische Bewegungen (wie im Terai) und einen angeblichen Wunsch der „Mehrheit“ und Ruf nach Selbstbestimmung in ihren „Zielgebieten“ berufen.

 

Ebenso steckt Indien hinter Bestrebungen von Kräften Nepals, die die Rückkehr des 2006 verjagten Königs nach Nepal und die Wiedererrichtung einer Hindu-Monarchie betreiben. Der faschistische Charakter dieser Kräfte wurde zuletzt am 28. März sichtbar, als sie bei einer gewalttätigen Kundgebung (mit zwei Toten) staatsputschartig versuchten, ihre Ziele durchzusetzen. Mit einem König, einem Hindu-Nationalismus als aggressive antikommunistische Ideologie erklärter Feind der marxistisch-leninistischen und antiimperialistischen Bewegung verspricht sich die Modi-Regierung leichteres Spiel mit dem Terai.

 

Gegen all das richtete sich eine landesweite Kampagne der Nationalen Volksfront Nepals (NPF), die legale Front der ICOR-Partei NCP/Mashal vom 6. bis 12. April 2025. In mehreren Aktionstagen in der Hauptstadt Kathmandu wurde das Bewusstsein der Menschen an der Basis gegenüber den wahren Absichten dieser „Förderer des Föderalismus“ geweckt. Gleichzeitig propagierte die NPF eine Einheit des nepalesischen Staates auf der Grundlage demokratischer Dezentralisierung und lokaler Selbstverwaltung.

 

An mehreren Tagen zogen gut organisierte Demonstrationen durch Wohngebiete und wurde auf großen Kundgebungen aufgeklärt. In einem dort von einem Vertreter der MLPD vorgetragenen Grußwort wurden die mit der MLPD in der revolutionären Weltorganisation ICOR verbundenen Teilnehmer zu ihrer mutigen Kampagne beglückwünscht. Sie sei Teil des antiimperialistischen Kampfes in einer zugespitzten Weltlage mit akuter Weltkriegsgefahr.

 

Entsprechend hat das Politbüro der NCP/Mashal bei ihrem Auswertungstreffen gleich beschlossen, eine erneute Kampagne zum Schutz der Republik und des Säkularismus zu organisieren, was vom 20. bis 26. April erfolgen soll. In ihrer Presseerklärung schreiben sie. „Unser Partei hat die Bedrohung der Republik durch die Monarchisten immer ernst genommen und wir kommen zu dem Schluss, dass sie jetzt noch ernster genommen werden muss. ... Unsere Politik bleibt weiterhin offen für die Zusammenarbeit mit andern Parteien, die sich gegen diese reaktionäre Bedrohung stellen.“

 

Es ist sehr zu begrüßen, dass sich gegen die monarchistischen Kräfte eine breite Bewegung entwickelt. Ihre Presserklärung zum aktuellen Jahreswechsel enden sie mit den Worten. „Daher sind wir fest davon überzeugt, dass das kommende Jahr insgesamt positiv verlaufen wird.“

 

Eine hervorragende Gelegenheit, auch das Leben und den Kampf des nepalesischen Volkes näher kennenzulernen und sich mit ihm zu verbinden, wird geboten beim von der Weltfrauenkonferenz-Bewegung organisierten theoretischen Seminar zur Befreiung der Frau vom 28. bis 30. November 2025 in Kathmandu (beschlossen in Tunis von der Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen) und bei der anschließenden Möglichkeit zur Trekking-Tour im Himalaya. Nähere Informationen unter people-to-people.de