Palästina
Israel attackiert Krankenhaus in Gaza - Vorwand: Es werde von der Hamas genutzt
Die israelische Armee weitet seit Tagen ihre Angriffe auf Ziele im Gaza-Streifen weiter aus und hat jetzt das Al-Ahli-Krankenhaus attackiert. Bekannt geworden ist, dass ein Kind dabei gestorben ist - ob es weitere Todesopfer und Verletzte gab, wurde nicht mitgeteilt.
Die israelische Armee hat vor dem Angriff zur Evakuierung der Klinik aufgerufen. Dafür hatten Ärzte, Krankenschwestern und -pfleger und Patienten geschlagene 18 Minuten Zeit! In den vergangenen Monaten war das Krankenhaus die wichtigste verbliebene medizinische Einrichtung im Norden des Gaza.
Die israelische Armee behauptet, das Krankenhaus sei von der Hamas als Kommandozentrale genutzt worden. Und es sei nicht schwer beschädigt worden. Die WHO sieht das unter Berufung auf den Klinikdirektor völlig anders. Notaufnahme, das Labor, Röntgengeräte und die Medikamentenausgabe seien zerstört worden. 40 Schwerkranke hätten vor dem Angriff nicht mehr in Sicherheit gebracht werden können. Sofortiger Stopp der weiteren Zerstörung der Gesundheitsversorgung im Gaza und im Westjordanland!
Annalena Baerbock, noch deutsche Außenministerin, hat den Angriff kritisiert: "... Humanitäres Völkerrecht gilt, mit besonderer Schutzverpflichtung für zivile Orte. Wie soll ein Krankenhaus in weniger als 20 Minuten evakuiert werden?" Nicht einmal diese verhaltene Kritik lässt die israelische Regierung gelten. Das israelische Außenministerium kontert: "Wir würden eine klare und scharfe Verurteilung der Nutzung von Krankenhäusern durch die Hamas erwarten und keine Rhetorik, die die Hamas zum fortgesetzten Missbrauch der zivilen Infrastruktur ermutigt". Wir richten an Frau Baerbock indes die Frage: Warum benennen Sie den Angriff auf ein Krankenhaus nicht als Kriegsverbrechen? Warum setzen Sie sich nicht für die Bestrafung der Verantwortlichen für das Kriegsverbrechen ein? Wo bleibt der Abbruch der politischen, wirtschaftlichen und militärischen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Israel?
Auch der französische Präsident Emmanuel Macron bekam vonseiten der israelischen Regierung sein Fett weg. Macron hatte vor wenigen Tagen in einem Interview des Senders France 5 in Aussicht gestellt, dass Frankreich im Juni einen palästinensischen Staat anerkennen könnte. Gleichzeitig wolle er darauf hinwirken, dass propalästinensische Staaten Israel anerkennen. Er hat also das Existenzrecht Israels keinesfalls infrage gestellt, wie Netanjahu behauptet. Traditionell legt Frankreich aber Wert auf seine Beziehungen zu arabischen Staaten im Nahen Osten.
Die MLPD fordert:
- Weltweite Ächtung des Völkermords am palästinensischen Volk durch die faschistische israelische Regierung!
- Sofortiger Abbruch aller politischen, wirtschaftlichen und militärischen Zusammenarbeit mit Israel!
- Freiheit für Palästina!
- Gaza soll leben!
- Spendet für den Solidaritätspakt der ICOR mit Al-Awda, dem größten/einzigen zivilen Krankenhaus in Gaza!
- Hoch die internationale Solidarität!
Spendenkonto: Solidarität International
IBAN: DE 86 5019 0000 6100 8005 84
Stichwort: Gaza soll leben