Krefeld
1. Mai-Demo: kämpferischer Jugendblock - Suche nach Orientierung
Das Auffallendste an der diesjährigen 1. Mai-Demonstration in Krefeld mit mehr als 400 Teilnehmern und Teilnehmerinnen war ein Jugendblock, der mit kapitalismuskritischen Parolen für eine kämpferische Stimmung sorgte.
In den Diskussionen auf dem Platz und an unserem Stand entwickelte sich große Aufgeschlossenheit und eine ernsthafte Auseinandersetzung um die Zukunft und unsere Positionen. Das Kommunistische Manifest, das Parteiprogramm der MLPD wie auch die Broschüre zum Lebenswerk von Willi Dickhut fanden ihre Abnehmer, und Adressen wurden ausgetauscht.
Die Mairede des IGBCE-Redners Zafer Ates orientierte zwar einerseits auf die Industriepolitik der neuen Bundesregierung als vermeintlicher Rettungsanker im Kampf gegen Arbeitslosigkeit und Lohnabbau. Zugleich betonte er jedoch, dass es einen neuen 2. Mai nicht geben dürfe. Am 2 Mai 1933 erfolgte bekanntlich das Verbot der Gewerkschaften und die Gewerkschaftshäuser in Deutschland wurden von Faschisten besetzt, ihre Funktionäre verfolgt und eingesperrt oder ermordet.
Es ist sehr wichtig, dass sich die Gewerkschaftsbewegung in dieser Frage klar positioniert. Der kulturelle Teil mit dem Krefelder Friedenschor positionierte sich gegen den imperialistischen Krieg: neben der Internationale stand auch die Parole: Arbeiter schießen nicht auf Arbeiter. Ein lebendiger und wissbegieriger 1. Mai also, und mit Kuchenspenden verschiedener Freunde der MLPD konnten auch die Standgebühren des DGB um ein Mehrfaches übertroffen werden.