Sehr trockenes Frühjahr

Sehr trockenes Frühjahr

Regen und Sturm – Ist die Dürre vorbei?

Ein kräftiges Tief aus Nordwesten führt frische Polarluft zu uns. Gewitter mit Graupel und steife Böen in der Nordhälfte, bis zu den Mittelgebirgen und im Alpenvorland Schauer und oberhalb von 1 500 Meter Schneefälle. Entspannung für die Landwirtschaft?

Von dr
Regen und Sturm – Ist die Dürre vorbei?
Ausgetrockneter Rhein

Rekord-Dürre im Frühling wie noch nie

Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) war der Frühling 2025 der trockenste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881. Die Monate März bis Mai brachten in vielen Regionen kaum Niederschlag. Mais, Sonnenblumen, Hafer und Hülsenfrüchten fehlte Feuchtigkeit zum Keimen, Jungpflanzen vertrockneten. Flüsse führen Niedrigwasser, ein Kollaps für Schifftransporte droht. Kühlere Nächte und Regen entspannen die Lage für die Bauern. Ein oder zwei kräftige Regenschauer gleichen die Trockenheit der vergangenen 14 Monate aber kaum aus. Und die Sonne steht nun hoch, die Verdunstungsrate ist entsprechend stark erhöht.

 

Um die Dürre und ihre Wirkung auf Grundwasser, Wälder und Landwirtschaft zu mildern, bräuchte es über Wochen hinweg gleichmäßig verteilte, ergiebige Niederschläge. Galt früher: „Ist der Mai kühl und nass, füllt er Scheunen und Fass“, sind jetzt Dürrefrühlinge kein Ausreißer mehr, sondern Teil einer bedrohlichen Entwicklung. Wer diese wissenschaftlich nachgewiesene Tatsachen leugnet und als „natürliche Schwankungen“ verharmlost wie die AfD, will die Denkweise vermitteln: "Es war schon immer so, da kannst Du eh nichts ändern“. Der Umweltkampf wird so desorganisiert und die internationalen Monopole als Verursacher der Umweltkrise werden aus der Schusslinie genommen. Völlig unverantwortlich!

Regionale Umweltkatastrophen

Regionale Umweltkatastrophen treten immer häufiger länderübergreifend und teilweise subkontinental auf. Sie sind heftiger und wiederkehrend und entwickeln sich global betrachtet zu einer nicht mehr abreißenden Kettenreaktion. Die Wechselwirkung der verschiedenen Hauptfaktoren der globalen Umweltkatastrophe und ihr systemisches, sich gegenseitig verstärkendes Zusammenwirken beschleunigen die Entwicklung der globalen Umweltkatastrophe. Längst sind das Abschmelzen der Eismassen Grönlands, der Arktis und Antarktis und das Auftauen der Permafrostböden unumkehrbar.1 Durch die ganze Störung der Jetwinde (Höhenwinde) durch die Erderhitzung verringern sich Temperatur- und Druckunterschiede, bewegen sich Tief- und Hochdruckgebiete nur langsam. Sogenannte Omega-Lagen sind neue blockierende Wetterlagen, die wie die letzten Wochen kein Ende finden wollen. So war das Hoch TABEA mit seinen Schwerpunkt zwischen Schottland und Island von zwei regenbringenden Tiefdruckgebieten eingeklemmt, die nicht gegen den gewaltigen Luftberg ankamen.

Extremwetter - Hitzewellen und Starkregen

Eine ungewöhnlich frühe und heftige Hitzewelle mit bis zu 43 Grad im Süden der USA quält Mensch und Natur nach eisigen Temperaturen um die minus 40 Grad im Winter im Norden. Das erhöht die Gefahr von Waldbränden und Feuerinfernos wie letztes Jahr in Kalifornien. Wasser, soweit das Auge reicht aktuell in Ost-Australien, Starkregen in Italien, Frankreich und Spanien. Sanken früher die Wassertemperaturen im Mittelmeer im Winter deutlich unter zehn Grad, liegen sie heute oft bei 13 bis 14 Grad, da die Hitzewellen vom vorherigen Sommer die Temperaturen hoch trieben. Der geringe Wasseraustausch über die flache Straße von Gibraltar mit dem Atlantik spitzt die Situation zusätzlich zu. Durch die stärkere Wasserverdunstung gibt es immer mehr Starkregen. Das wärmere Wasser wird sauerstoffärmer und auch salzhaltiger. Die traditionellen Lebewesen leiden, Todeszonen ohne Sauerstoff entstehen, CO2-Speicher wie Seegraswiesen verschwinden und verstärken die globale Umweltkatastrophe. Nicht nur die Einwohner leiden unter Extremwetter, Waldbränden und Wassermangel, auch für 300 Millionen Touristen im Mittelmeerraum stirbt das Urlaubsziel. Der profitorientierte Massentourismus erhöht zusätzlich den Druck auf Wasserressourcen und Ökosysteme.

Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen

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Grundsätzliche Lösung wird dringlicher

Das imperialistische Weltsystem hat die globale Umweltkatastrophe ausgelöst und sie ist zu einer gesetzmäßigen Erscheinung geworden. Mit dem Eintritt irreversibler und unkontrollierbarer Zerstörungs- und Selbstzerstörungsprozesse und der teils qualitativen Veränderung hauptsächlicher Faktoren und Prozesse (RF 7/2025) verschärft sich die globale Umweltkatastrophe. Ebenso durch Kriege, die Rechtsentwicklung und akute faschistische Gefahr. Ultrareaktionäre und faschistische Leugner der globalen Umweltkatastrophe wie Trump, AfD und Co. diffamieren Umweltschutz gezielt antikommunistisch, was sich im Rückgang der Umweltbewegung niederschlägt. Nachwievor halten aber 54 Prozent der Bevölkerung trotz Rückgang Klimaschutz immer noch für sehr wichtig. Die sich entwickelnde neue Jugendbewegung richtet sich auch gegen die sich vertiefende globale Umweltkatastrophe. In ihren Aktivitäten stärkt sich die kapitalismuskritische Richtung. Der Kampf für die Rettung der Umwelt und antifaschistische Protest gehört für Viele zusammen. Eine gute Gelegenheit über die weitere Perspektive des Umweltkampfes, des gemeinsamen Kampfes gegen Faschismus und eine gesellschaftliche Lösung zu diskutieren, besteht beim Rebellischen Musikfestival an Pfingsten am Infopoint „Alarmstufe rot – Rettet die Umwelt!“. Es ist ein einzigartiges Festival mit rebellischer, antifaschistischer und revolutionärer Musik, tollem Essen und Erfahrungsaustausch. Es steht für überparteilich organisierte Zusammenarbeit und finanziert sich selbst (www. rebellischesfestival.de)