Aus der Zeitschrift "Gegenwind"

Aus der Zeitschrift "Gegenwind"

Ohne Scheuklappen sieht man besser!

Auf ihrer Webseite hat die Redaktion des Revolutionären Weg eine Rezension des Buchs »Die Krise der bürgerlichen Gesellschaftswissenschaften, der Religion und der Kultur«, des Revolutionären Weg 39, veröffentlicht.

Die Rezension stammt aus der Feder von Jörg Plitzschel, einem Leser der Zeitschrift "Gegenwind". Sie tägt die Überschrift »Warum das freie Denken wiederbelebt und verbreitet werden muss«. Rote Fahne News dokumentiert einen Auszug.

 

Leben wir wirklich im besten aller Systeme, einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung mit sozialer Marktwirtschaft, wie man uns erzählt? In einem System, das trotz zunehmender Krisenhaftigkeit alternativlos ist und das man gar nicht erst zu hinterfragen braucht? Oder handelt es sich dabei um Lebenslügen einer bürgerlichen Ideologie, die zwecks Legitimation der bestehenden Ordnung mühsam zu verschleiern bemüht ist, dass das kapitalistische System gesetzmäßig in immer heftigere und sich gegenseitig durchdringende Krisen hineingerät, die letztendlich sogar die Existenz der Menschheit aufs Spiel setzen?

 

Das sind grundsätzliche Fragen, die man sich beim Lesen des neuesten Werkes »Die Krise der bürgerlichen Gesellschaftswissenschaften, der Religion und der Kultur« des Autorenduos Stefan Engel und Monika Gärtner-Engel stellt. Es ist bereits der vierte Teil einer Auseinandersetzung mit der in der Gesellschaft vorherrschenden bürgerlichen Ideologie und schließt deren Analyse ab.

 

In der Einleitung wird die heutige Weltlage wie folgt qualifiziert: »Der Eintritt in die globale Umweltkatastrophe, die akute Gefahr eines atomaren Dritten Weltkriegs in Wechselwirkung mit einer wachsenden internationalen Tendenz zum Faschismus haben die Menschheit in eine latente Existenzkrise gestürzt. Die Destruktivkräfte des Imperialismus und ihre weltanschaulichen Ausprägungen treten immer abstoßender in Erscheinung.« ...

 

Um den Wunsch der Massen nach Klarheit und Perspektive zu befriedigen, setzen die Autoren darauf, das freie Denken des wissenschaftlichen Sozialismus wiederzubeleben und zu fördern. Der wissenschaftliche Sozialismus ist keine Pseudowissenschaft, sondern geht von der Wirklichkeit aus, statt sie zu verschleiern. Er redet nicht schön, sondern macht deutlich, dass wir in einer Klassengesellschaft leben. Dazu müssen die Menschen mit der Staatsreligion des Antikommunismus fertig werden, der der eigentliche Kern der bürgerlichen Ideologie ist, eine Art Scheuklappe, die dafür sorgen soll, dass man sich nur innerhalb des kapitalistischen Rahmens bewegen soll. ...

 

Das Buch hat mich begeistert und hält eine reichhaltige Fülle an Informationen und Argumenten. Es ist spannend, optimistisch und hat eine befreiende Wirkung. Es ist lebensnah, allgemeinverständlich geschrieben, ohne auf notwendige wissenschaftliche Begriffe zu verzichten. Es hat auch eine geeignete Polemik und Angriffslust gegenüber den herrschenden Zuständen. Ich kann es jedem empfehlen, der offen ist für alternative Ideen und Gedanken und noch nicht völlig verblendet ist vom Antikommunismus.

 

Sehr bemerkenswert ist auch, dass an dem Buch insgesamt 140 Mitwirkenden unter Anleitung und Schriftleitung von Stefan Engel und Monika Gärtner-Engel beteiligt waren, darunter Arbeiter und Arbeiterinnen bis hin zu Fachleuten aus den jeweiligen Wissenschaftsbereichen. Man kann es getrost als kollektive Glanzleistung bezeichnen.

 

Hier die Rezension ungekürzt