Marseille
Südfranzösische Hafenarbeiter verhindern Waffenlieferung an Israel
Ein großartiges Signal der internationalen und praktischen Solidarität geben Hafenarbeiter von Marseille-Fos, indem sie die Verladung von 14 Tonnen Waffenteilen, wohl Maschinengewehren, nach Israel verhindern.
Sie orteten im Marseiller Hafen den entsprechenden Container und zogen ihn aus dem Verkehr. Die Gewerkschaft CGT stand hinter dieser Aktion. Damit machen sie deutlich, dass das internationale Industrieproletariat die stärkste und führende Kraft gegen die zunehmend deutlicher sich abzeichnende imperialistische Barbarei ist. Das ist die aktuell bedeutsamste Arbeitersolidarität mit dem palästinensischen Befreiungskampf! Die trifft auch einen Nerv in der Bevölkerung: Im Deutschlandtrend der ARD verurteilen über 70 Prozent der Bevölkerung den Vernichtungsfeldzug der israelischen Armee gegen die palästinensische Bevölkerung.
Die Hafenarbeiter im Industriehafen von Fos-sur-Mer unweit von Marseille weigerten sich, 19 Paletten der in der Region ansässigen Firma Eurolinks an Bord des Schiffes »Contship Era« zu bringen. Das teilte die französische Gewerkschaft CTG mit. 14 Tonnen militärische Komponenten sollten ins israelische Haifa verschifft werden, die Arbeiter im Hafen von Marseille-Fos stemmten sich dagegen, so die Gewerkschaft. Die Gewerkschaft erklärte: "Die Docker und Hafenbeschäftigten in der Bucht von Fos werden nicht am laufenden Völkermord teilnehmen. Wir sind für den Frieden zwischen den Völkern. Wir beklagen alle bewaffneten Konflikte, die Tod, Elend und Massenflucht der Bevölkerung auslösen."
Die Aktion der Hafenarbeiter von Marseille stößt weltweit auf Zustimmung und Unterstützung. Beinah 220.000 Menschen haben bis heute um 10 Uhr einen Aufruf unterzeichnet, der auf er Kampagnen-Plattform Avaaz gestartet wurde.
An die mutigen Hafenangestellten in Marseille: "Wir stehen an eurer Seite, während ihr das leistet, wozu viele unserer Regierungen nicht im Stande sind. Tut alles, was ihr könnt, um zu verhindern, dass Waffen den Völkermord in Gaza weiter anheizen. Hafenangestellte auf der ganzen Welt sind Teil einer einer langen, stolzen Tradition im Kampf für globale Gerechtigkeit. Sie spielten eine entscheidende Rolle beim Sturz der Apartheid in Südafrika. Während ihr zu den Menschen in Palästina steht, steht die Welt zu euch.
In nur wenigen Stunden soll eine Lieferung von 14 Tonnen an Militärausrüstung nach Israel verschifft werden. Aber wir können helfen, das zu stoppen! Hafenangestellte in Marseille weigern sich, das Schiff zu beladen – und riskieren ernsthafte Konsequenzen. Wir müssen ihnen – und den französischen Behörden – zeigen, dass die Welt hinter den mutigen Arbeiterinnen und Arbeitern steht."
Die Hilfsflotille "Madleen" mit Greta Thunberg an Bord darf sich, wenn es nach der israelischen Regierung geht, der Küste des Gazastreifens nicht nähern. Zusammen mit elf Mitstreiterinnen und Mitstreitern startete Greta Thunberg am Sonntag vom sizialianischen Catania aus mit dem Schiff der „Freedom Flotilla Coalition“ , um Hilfsgüter und Solidarität zu den geschundenen Palästinensern im Gaza zu bringen. Der israelische Radiosender Kan 11 berichtet, dass in Israel zunächst erwogen worden sei, dem Segelschiff die Anlandung zu gestatten. Jetzt wurde aber erwartungsgemäß anders entschieden.
Die Solidarität mit dem palästinensischen Befreiungskampf wird auf dem Rebellischen Musikfestival, das in wenigen Stunden beginnt, ebenfalls eine große Rolle spielen. Kommt morgen früh zur Zukunftsdemonstration "Solidarität mit Gaza! Keinen Fußbreit den Faschisten! Für eine sozialistische Jugendbewegung!" Startpunkt ist 10 Uhr am Freibad Nienhausen in Gelsenkirchen (Nienhausenstraße/Ecke Feldmarkstraße). Ein Festival-Highlight ist am morgigen Samstag der Block "Gaza soll leben!" von 19 Uhr bis Mitternacht.
https://rebellischesfestival.de/