Revolutionärer Weg 39

Revolutionärer Weg 39

Am 1. Mai drei Exemplare des Buchs verkauft

Ein Genosse fragte mich, wie es gelang, am 1. Mai drei Bücher zu verkaufen. Ein großer Vorteil ist durch die Arbeit im Betrieb und in der Gewerkschaft viele Kontakte zu treffen, bei denen man die Argumente gezielt entwickeln kann.

Korrespondenz

Nach der Demo setzte ich mir das Ziel mehrere Bücher zu verkaufen und sprach jeden an. Es gab sechs längere und interessante Gespräche. Ein Arbeitskollege liest Marx im Original. Mein Argument: Der Marxismus-Leninismus muss immer weiter entwickelt und auf die neuen Erscheinungen und wesentlichen Veränderungen schöpferisch angewendet werden. Die Komplexität heute kann nicht mehr von einem Menschen alleine umfassend verstanden und Schlussfolgerungen gezogen werden können. Und eine Stärke der Redaktion REVOLUTIONÄRER WEG ist ihre kollektive Arbeitsweise, mit der fortgeschrittenen Erkenntnisse und Erfahrungen gründlich verarbeitet, verallgemeinert und Schlussfolgerungen gezogen werden.

 

Der Kollege kam zumindest ins Nachdenken, verwies mich aber an einen anderen aktiven Gewerkschafter. Der kaufte das Buch schnell mit dem Kommentar: "Wir werden mittlerweile genauso angegriffen wie ihr". Was er meinte? Er ist aktiv in einem gewerkschaftlichen Arbeitskreis, der von der DGB-Gewerkschaftsführung nur geduldet wird, die ihnen aktuell vorwirft Kontakte zu revolutionären Gewerkschaften in der Türkei zu haben – er fühlt sich solidarisch mit der MLPD gegen solche antikommunistischen Angriffe und will die Gängelungsversuche ihrer kämpferischen Gewerkschaftsarbeit nicht auf sich sitzen lassen. Ein anderer Arbeitskollege kaufte das Buch nach einer intensiven Debatte. Ein Argument: "Hier, für deine nächste Polemik auf der Betriebsversammlung". Er war gleich interessiert, brachte dann aber ein oft gehörtes Argument: "Ich habe so einen Stapel von Büchern zu Hause, die ich alle noch nicht gelesen habe". Außerdem habe er jetzt erst mal Urlaub. Die Behandlung der Lebensfragen unserer Arbeitskollegen von Religion über Sport bis Kultur vom Standpunkt des freien Denkens der Arbeiterklasse interessierte ihn aber doch sehr – und so ist die erste Ausgabe des REVOLUTONÄREN WEG 39 bei ihm im Urlaub gelandet.

 

Das dritte Buch kaufte ein alter Bekannter, der selber im sozialen Bereich arbeitet und unzufrieden ist mit bürokratischer Verwaltung, die seinem sozialen Anspruch nicht gerecht wird. Wir diskutieren über zu erhaltende Fortschritte und die Krise in den Sozialwissenschaften. Eine solche Diskussion hatte ich auch auf dem Rebellischen Musikfestival in Gelsenkirchen, wo ein Musiker das Buch kaufte. Ihn überzeugte der Inhalt in Verbindung mit der Praxis der MLPD und des REBELL, mit ihrer anziehenden proletarischen, solidarischen Lebenskultur.


Fazit: Auch wenn mein Genosse mich beim Verkauf teils etwas penetrant fand, hat sich die Hartnäckigkeit doch gelohnt – nur wer überzeugt ist, dass jeder dieses Buch braucht, verkauft es auch. Das muss ich mir selbst immer wieder im Alltag erkämpfen gegen eine Verdrängung des offensiven Literaturvertriebs.

Die Krise der bürgerlichen Gesellschaftswissenschaften, der Religion und der Kultur

202 Seiten

19 €

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