Gesundheit

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Coronawelle im Anmarsch?

Aktuell steigen die Atemwegsinfektionen an, mit einem Anteil an Covid-19-Infektionen von ca. 20 bis 30 Prozent. Hier zeigt auch das Abwasser-Monitoring deutlich ansteigende Werte.

Von Dr. Günther Bittel

Das Robert-Koch-Institut will noch nichts von einer Welle wissen, sondern spricht von einem „typischen Infektionsgeschehen im Herbst“. Das ist in Bezug auf Covid-19 insofern unpassend, da es hier keine saisonalen Verläufe gibt, sondern immer noch ganzjährig Covid-Infekte auftreten. Im Gegensatz zu 2024 hatten wir in diesem Jahr aber keine „Sommerwelle“.

 

Nach der „Nimbus“-Variante rückt aktuell „Stratus“ in den Vordergrund. In Boulevard-Medien wird sie auch als „Frankenstein“ bezeichnet, da es eine Rekombinante aus drei Omikron-Typen ist. Stratus ist hoch ansteckend, bisher gibt es aber keinen „Run“ auf die Arztpraxen und nur sehr wenige schwere Verläufe, sprich Krankenhauseinweisungen.

 

Eine gewisse Änderung in den Symptomen ist erkennbar. Die Stratus-Variante bringt ähnliche Symptome wie ihre Vorgänger mit sich: Neben Fieber, Schnupfen und Husten kommt es zu starken, stechenden Halsschmerzen und Heiserkeit. Neben Muskel- und Gliederschmerzen kann es aber auch zu Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall kommen. Kopfschmerzen, Schwindel und Konzentrationsstörungen können noch für eine gewisse Zeit nach dem akuten Infekt anhalten, Geruchs- und Geschmacksverlust werden aktuell nicht beobachtet.

 

Die bisherigen Tests schlagen noch weitgehend zuverlässig an, wenn sie nicht abgelaufen sind und technisch korrekt durchgeführt werden. Das Zeitfenster für einen positiven Schnelltest ist aber deutlich geringer als für den PCR-Test. Noch lässt sich nicht überblicken, ob es beim Anteil der Post-Covid-Betroffenen (bisher 2-4 Prozent je nach Quelle) durch die neue Variante eine Veränderung geben wird. Wichtig ist der Nachweis vor allem dann, wenn die Infektion beruflich erfolgte (Angehörige Pflegeberufe, Gesundheitswesen) und es dann zum Post-Covid-Syndrom kommt.


Wie soll ich mich verhalten?

Testen bei verdächtigen Symptomen ist auf jeden Fall richtig. Es gibt inzwischen auch einen 3-fach-Test für Covid, Influenza und RS-Viren, der in den Apotheken für zwischen 2,50 und 4 Euro verkauft wird. Der Abstrich für den PCR-Test ist Kassenleistung, muss aber vom Arzt angeordnet und durchgeführt werden. Es wird viel zu wenig getestet. Zum Schutz vor Infektion bzw. Weiterverbreitung sind FFP2-Masken, Händedesinfektion, Lüften bzw. Abstandhalten in Innenräumen nach wie vor sinnvoll. Eine individuelle Impfberatung bei Risikopatienten ist zu gewährleisten. Der Schutz vor schweren Verläufen ist bei dieser Gruppe gegeben, Schutz vor der Infektion dagegen nicht.

 

Unsere Forderung nach besser wirksamen und nebenwirkungsarmen Impfstoffen bleibt aktuell. Insgesamt spricht auf jeden Fall mehr für die Impfung. Mit Nuvaxovid steht dafür ein eiweißbasierter Impfstoff zur Verfügung - die mRNA-Impfstoffe führen zur Produktion von Spike-Proteinen, was ebenfalls zu ernsthaften Folgen führen kann im Sinne des Post-Vac-Syndroms.

 

Schlecht für das Immunsystem sind Umweltgifte, Dauerstress, chronische Erschöpfung und Schlafmangel, sowie Rauchen, Alkohol, Drogen, Bewegungsmangel und eine passive Einstellung zum Leben und zur gesellschaftlichen Entwicklung. Gut für das Immunsystem sind auf jeden Fall eine vollwertige frische Ernährung, Bewegung an der frischen Luft, Maßnahmen der Kneipp-Medizin und ein aktives, kämpferisches, gemeinsames und solidarisches Leben.

 

In diesem Sinne wünschen wir der Leserschaft Gesundheit und alles Gute!