Neue russische Superwaffe

Neue russische Superwaffe

Burewestrik: Eskalation oder Propaganda?

Im Kampfanzug verkündete der russische Präsident Wladimir Putin den erfolgreichen Abschlusstest am 21.10.25 eines neuartigen Marschflugkörpers, „9M730 Burewestrik“, zu Deutsch Sturmvogel. Durch seinen atomaren Antrieb mit einem nuklearen Minireaktor könne er, wie im Test, mindestens 14 000 km zurücklegen. Er sei „unbesiegbar“ und „einzigartig“.

Korrespondenz aus Witten
Burewestrik: Eskalation oder Propaganda?
Der Abschuss der neuen "Superwaffe", veröffentlicht von Mil.ru (CC BY 4.0)

Durch seine niedrige Flughöhe und unvorhersehbaren Flugbewegungen aus unerwarteten Richtungen könne er „jedes Abwehrsystem umgehen“. Er soll mit konventionellen und atomaren Sprengköpfen bestückt werden können. Die Stationierung stünde als Nächstes an.

 

Der israelische Geheimdienst thematisiert die enge Rüstungszusammenarbeit von Russland mit dem Iran und behauptet die Möglichkeit einer Lieferung der Burewestrik an den Iran. Das ist eine Steilvorlage für Netanjahus aggressive Militärpolitik.

 

Ein ähnliches Projekt eines atomgetriebenen Marschflugkörpers in den USA, Pluto genannt, musste eingestellt werden infolge unkontrollierbarer und unvorhersehbarer radioaktiver Verseuchung. Was im Zusammenhang mit der Anti-Atomkraftbewegung weltweit einzuordnen ist.

 

Zurzeit gibt es weltweit Bestrebungen, diese Abkehr von der atomaren Verseuchung wieder rückgängig zu machen, schwerpunktmäßig auf dem Gebiet der sogenannten friedlichen Nutzung der Kernenergie. Doch das Hauptmotiv dahinter ist nach wie vor die militärische Nutzung. Putin mit seinem neuen fliegenden Tschernobyl liefert westlichen Militärs den Vorwand, ihren schon lange geforderten Einsatz atomarer Minireaktoren im Gefecht endlich umsetzen zu können. Bei der zunehmend elektronisch geführten Gefechtsführung ist mittlerweile die Energieversorgung mit elektrischem Strom zum Hauptproblem geworden.

 

Der Einsatz atomarer Minireaktoren egal wofür ist unverantwortlich und treibt die Zerstörung der natürlichen Umwelt voran. Bei der Burewestrik wird aus der bekannt gegebenen Größe geschlossen, dass er mit einem Staustrahltriebwerk mit offenem Reaktor ausgestattet ist: Das radioaktiv belastete Austrittsgas kühlt so direkt den Reaktor und belastet gleichzeitig die Umwelt. Dazu kommt noch die Bewaffnung mit Atomsprengkörpern.

 

Unabhängig, wieviel Propaganda in der Ankündigung Putins steckt, schon sie alleine ist eine zynische Bedrohung des Lebens auf dieser Erde. Darin steht Präsident Trump jedoch keinesfalls zurück. Seine erste Reaktion auf die Burewestrik: „Wir haben ein Nuklearunterseeboot, das beste der Welt, direkt vor ihrer Küste.“

 

Um auf die Eingangsfrage zu antworten: Wahrscheinlich stimmt beides.