Computer und Betriebssysteme - Teil 1

Computer und Betriebssysteme - Teil 1

Der IBM PC und Microsoft Windows

Die Mehrheit der Menschen benutzt zwar heute schon über so genannte MIDs - "Mobile Internet Devices", also Smartphones und Tablets - aber die meisten, die mit dem Internet arbeiten, benutzen immer noch Heimcomputer - PCs oder auch Macs, ob als Desktop oder Laptop. Welche Betriebssysteme gibt es eigentlich für Heimcomputer und Smartphones und was sind die wesentlichen Unterschiede?

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Der IBM PC und Microsoft Windows
Windows ist das am weitesten verbreitete Betriebssystem auf Desktop- und Laptop-PCs. Besonders seine neueste Version 11 ist umstritten. (Bild: "Sunrise King"; Lizenz: Unsplash)

Windows, das Betriebssystem der Firma Microsoft, setzt auf dem IBM-PC-Standard auf. Der IBM PC ist ein "offener" Hardware-Standard, was bedeutet, dass jeder Hersteller Geräte und Komponenten nach diesen Spezifikationen herstellen kann. Das hat bereits Vor- und Nachteile: Während es auf der einen Seite die größte Auswahl an PCs und Komponenten für sie gibt, ist die Abstimmung der Komponenten verschiedener Hersteller bisweilen schwierig. Gleichzeitig ist es damit möglich, einen Heimcomputer nach den eigenen Vorstellungen selbst aus verschiedenen Komponenten zusammenzubauen.

 

Microsoft Windows (10 und 11) ist weiterhin das gängigste Betriebssystem auf PCs, meistens wird ein PC mit Windows vorinstalliert ausgeliefert. Das ist nur scheinbar kostenlos! Die Lizenzgebühren werden vom Verkäufer in den Preis eingerechnet. Was erst einmal als Gegensatz zum IBM-PC erscheint: Windows ist "proprietär", ein geschlossenes Betriebssystem und sein Quellcode nur Microsoft bekannt. Microsoft versuchte im November 2010 noch, Windows auch als Betriebssystem für Smartphone zu etablieren, scheiterte in dem von Google und Apple dominierten MID-Segment aber kläglich und stellte die Weiterentwicklung 2017 wieder ein.

Hintergrund-Artikel zu Computern und Betriebssystemen

 

In einer zunehmend computerisierten Welt für immer mehr Menschen von Bedeutung - fast jeder nutzt sie privat oder beruflich. Wir wollen hier nur einen groben Überblick geben und die wesentlichsten Merkmale hervorheben.

 

Mit dieser unregelmäßig erscheinenden Serie zu digitaler Technologie wollen wir eine Hilfe für die Orientierung bei der Nutzung moderner Technologien bereitstellen.

Die Benutzeroberfläche basiert im wesentlichen auf ineinander verschalten Menüs und einer Taskleiste, die laufende Programme sowie Systembenachrichtigungen anzeigt. Immer öfter werden auch ungewollte "Empfehlungen" und andere Werbebotschaften von Microsoft direkt in die Benutzeroberfläche des Nutzers eingeblendet. Auch das ist wohl ein Grund, warum das bereits 2021 eingeführte Windows 11 erst im Juli diesen Jahres erstmals einen größeren Marktanteil erreicht hat, als das mittlerweile 10 Jahre alte und seit Oktober diesen Jahres nicht mehr unterstützte Windows 10, das noch im September auf 40,5 Prozent aller Windows-PCs lief.

Marktanteil von Microsoft Windows weltweit: 72,39 Prozent¹

Bei Windows kommen bereits mit der Auslieferung verschiedene Programme vorinstalliert, von denen einige auch schon mal mit weiteren Kosten verbunden sind. Damit macht Microsoft weiteren Gewinn. Seit Windows 11 arbeitet Microsoft aggressiv daran, "KI"-Dienste im Betriebssystem zu verankern; die diversen Agenten kann man kaum noch los werden, egal, was man im Betriebssystem tut. Dieses Betriebssystem ist allerdings nicht nur invasiv, sondern auch vergleichsweise instabil und missachtet in vielerlei Hinsicht die privaten Daten der Nutzer. So kommt es regelmäßig zu kritischen Systemfehlern bei durch Microsoft zentral erzwungenen Updates. Mit den neu hinzugekommenen Dienst "Recall" wird alle paar Sekunden ein Screenshot des Bildschirms gemacht (RF-News berichtete).

 

Ein Windows-PC sammelt Daten über die Benutzer und übermittelt sie nicht nur laufend an Microsoft (und damit auch gerne mal in das Hoheitsgebiet der US-Geheimdienste und außerhalb des Gültigkeitsbereichs selbst des europäischen Datenschutzes) - bereits 2023 deckten Sicherheitsexperten von "The PC Security Channel" auf, dass von Windows 11 "auch Datenpakete an Drittparteien wie Google, Steam, McAfee und Webseiten mit kruden Namen wie „ScorecardResearch.com“ oder „privacyportal.OneTrust.com“ gesendet" werden (GIGA, 10.02.2023). Außerdem kann Windows legal nur mit einem Microsoft-Konto genutzt werden, mit dem Microsoft dann die gesammelten Daten in seiner Cloud zusammenführt - ähnlich wie es Google bei Android-Smartphones betreibt.

Fazit

Sowohl wegen der immer wieder auftretenden, schwerwiegenden Sicherheitslücken, als auch der Geschäftspraxis von Microsoft: Windows ist kein Betriebssystem, dass man aus Sicht des Datenschutzes und der Datensicherheit für Privatanwender empfehlen kann.