Nur ein „proletarischer Mythos“? – Zum 65. Jahrestag der Ermordung des KPD-Vorsitzenden Ernst Thälmann
Der 1886 in Hamburg-Altona geborene Ernst Thälmann trat als junger Transportarbeiter der SPD bei. Als die SPD-Führung mit ihrem Verrat und Kniefall vor dem deutschen Imperialismus 1914 dem I. Weltkrieg zustimmte, stellte sich Thälmann auf die Seite der Kritiker Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg und führte, auch nachdem er als Soldat an die Westfront eingezogen worden war, seine antimilitaristische Tätigkeit fort.
Ab den 1920er Jahren gehörte er zu den Spitzenfunktionären der KPD, leitete maßgeblich den offensiven bewaffneten Aufstand der Hamburger Arbeiter im Oktober 1923, warnte frühzeitig vor der faschistischen Gefahr und führte die KPD in harten ideologischen Auseinandersetzungen gegen rechte und „linke“ Opportunisten auf ihrem Weg zur Massenpartei. Am 3. März 1933 fiel er den Hitlerfaschisten in die Hände, die es jedoch nicht wagten, ihn öffentlich vor Gericht zu stellen. Bis zum 18. August 1944 wurde Ernst Thälmann in Einzelhaft gehalten, zuletzt im KZ Buchenwald, wo er auf direkten Befehl Adolf Hitlers und Heinrich Himmlers hinterrücks ermordet wurde.