Der „Fall“ Ina Korntreff
Von Faschisten anonym denunziert – vom Staat lebenslang verfolgt
Bitterfeld-Wolfen (Korrespondenz): Die Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Ost will einen bundesweit bedeutsamen Präzedenzfall durchboxen. Obwohl das Verwaltungsgericht Halle/Saale deren präventive Maßnahmen gegen die MLPD-Stadträtin Ina Korntreff für rechtswidrig erklärte, besteht sie auf ihrer Vorbeugehaftandrohung gegen sie. Dazu hat Ina Korntreff beim Oberverwaltungsgericht Magdeburg Beschwerde gegen das Urteil aus Halle eingelegt. Die Magdeburger Richter haben jetzt entgegen der Entscheidung aus Halle doch eine Berufung zugelassen. Was ist eigentlich passiert und warum beharrt die Polizeidirektion auf ihren Wild-West-Methoden?
Ina Korntreff sitzt für die MLPD im Stadtrat von Bitterfeld-Wolfen. Die Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Ost bezeichnet sie wegen ihrer engagierten antifaschistischen Haltung als potenzielle Störerin und Gefahr. Sie behält sich vor, sie nach Gutdünken im Vorfeld faschistischer Umtriebe und damit zu erwartender antifaschistischer Aktivitäten aus dem Verkehr zu ziehen. Ina Korntreff war selbst bereits Opfer faschistischer Anschläge. Im Juni 2007 wurde ihr Auto durch einen Brandsatz vollständig zerstört. Täter wurden nie ermittelt.