Contergan – der „vergessene“ Skandal

Hamburg (Korrespondenz): Etwa 200 Contergan-Opfer haben am Sonnabend, den 26. November in Berlin für eine höhere Entschädigung durch die Herstellerfirma Grünenthal demonstriert.
Es sei „unerträglich“, dass Menschen, die tägliche Hilfe beim An- und Ausziehen, bei der Arbeit oder beim Toilettengang brauchten, vor den Behörden als „soziale Bittsteller“ dastünden, sagte Gernot Stracke, der Vorsitzende des Hilfswerks für Contergan-Geschädigte in Hamburg (zitiert nach „Hamburger Abendblatt“).


Am 27. November 1961 wurde das angeblich harmlose Schlaf- und Beruhigungsmittel Contergan vom Markt genommen. Trotz schon bestehender Hinweise auf Gefahren für Embryos wurden allein aus Profitgier in der Folge weltweit mindestens 10.000 Babys mit Missbildungen geboren. „Schmerz ist unsere Kernkompetenz“ – mit diesem zynischen Werbeslogan wirbt die Firma Grünenthal heute noch im Internet.