Der Rat der Stadt Neukirchen-Vluyn lehnt mehrheitlich das „Gas-Fracking“ ab
Wir dokumentieren eine Pressemitteilung des Kommunalwahlbündnisses NV AUF geht’s vom 2. 7. 12
Auf Initiative von NV AUF geht’s befasste sich der Rat der Stadt Neukirchen-Vluyn auf der Ratssitzung am 27. 6. 2012 mit dem Thema „Fracking“. Mehrheitlich lehnt der Rat „Gas-Fracking“ ab. In der beschlossenen Resolution heißt es u.a.: „Der Rat der Stadt Neukirchen-Vluyn lehnt die Aufsuchung, Erschließung und Förderung von Kohlewasserstoffen zu gewerblichen Zwecken mittels Fracking-Technologie im Kreis Wesel ab …“
Fracking bedeutet die Gewinnung von Gas durch Erdbohrungen in 1000-1500 m Tiefe, das untertägig in Kohle- oder Schiefergestein eingeschlossen ist. Das Gestein wird unter hohem Druck mit einem Giftcocktail aus Wasser, Sand und giftigen Chemikalien unter hohem Druck aufgesprengt. Durch die Risse, die entstehen, kann das Gas nach oben entweichen. Diese Technologie bedeutet riesige Gefahren für die Trinkwasserversorgung von fünf Millionen Menschen an Rhein und Ruhr.
Der eingebrachte Antrag von NV AUF geht’s orientierte auf die Ablehnung und forderte auf, dass die Stadt vorsorglich keine öffentlichen Flächen für dieses zerstörerische Verfahren bereit stellt. Zugleich soll die Landesregierung aufgefordert werden, „Gas-Fracking“ zu verbieten. Obwohl es einen breiten Konsens für die Ablehnung quer durch alle Fraktionen gab, wollten die anderen Parteien mit Ausnahme der FDP-Fraktion den Antrag nicht unterstützen.
Vor dem Hintergrund der Klimakatastrophe fokussiert NV AUF geht’s eine Abkehr von fossilen Brennstoffen und Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Energien. Die Fraktion von SPD und Grünen/Bündnis 90 lehnt das „Hydraulik-Fracking“ ab, setzt jedoch auf die Gewinung von untertägigem Gas mit „schonenderen“ Möglichkeiten wie das „Brunnenbohren“ oder das sogenannte „Cleanfracking“. Deshalb brachte sie einen eigenen Antrag ein. Abgesehen davon, dass auch bei diesen Methoden Gas ins Trinkwasser gelangen kann, ist das „unkonventionelle Gas“ etwa vier Mal klimaschädlicher als konventionelles Gas.
Die Borniertheit der CDU-Fraktion schlug auch dieses Mal zu und lehnte wie so oft den Antrag ab, weil es ihnen ja nicht um die Sache geht, sondern sie grundsätzlich gegen alles sind, was NV AUF geht’s einbringt.
Das nutzte nichts, „Gas-Fracking“ wird abgelehnt und eine Zustimmung zu den scheinbar „schonenderen“ Möglichkeiten gab es auch nicht.
Für den Vorstand: Lisa Wannenmacher
Für die Fraktion: Klaus Wallenstein