30 Prozent höhere Strompreise wegen der „Energiewende“?

Dreist kündigen Tuomo Hatakka, Europa-Chef des schwedischen Energiekonzerns Vattenfall, und Peter Terium, Vorstandsvorsitzender des Energiekonzerns RWE an, dass die Strompreise bis zum Jahr 2020 um bis zu 30 Prozent steigen müssten. Die Stromwirtschaft stehe vor Investitionen unter anderem zum Ausbau neuer Trassen für Überlandleitungen und für den Anschluss an die Wind-Offshore-Parks in Höhe von bis zu 150 Milliarden Euro.
Beflissen erklärte im Vorfeld des heutigen Energiegipfels der wirtschafspolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, Joachim Pfeiffer: „Es muss klar sein, dass die Mehrkosten aus dem Umbau der Energieversorgung nicht der deutschen Industrie aufgebürdet werden können.“ Stattdessen soll die Bevölkerung, die mit 80-prozentiger Mehrheit den beschleunigten Ausstieg aus der Kernenergie wollte, dafür auch zahlen: „Wer A sagt, muss jetzt auch B sagen.“ Die Energiekonzerne könnten auf keinen Fall weiter belastet werden. Kanzlerin Merkel ist bemüht, die Wogen zu glätten: „Wir müssen natürlich schauen, dass Wirtschaftlichkeit, Sozialverträglichkeit und Umweltfreundlichkeit zusammenkommen“, sagte sie im Sommerinterview der ARD und fügte nebenbei hinzu, dass auch die Verbraucher „den einen oder anderen Cent“ zahlen werden (zitiert nach www.zeit.de).
Wie sieht es denn aus mit der Belastung der Energiekonzerne? Während der Privatkunde heute rund 26 Cent für die Kilowattstunde zahlen muss, zahlen Industriekunden 10 Cent! Im Strompreis an den Verbraucher sind 41 Prozent Steuern und Abgaben enthalten und mit jeder Preissteigerung kassiert der Finanzminister mit. 23 Prozent machen der gelieferte Strom und 36 Prozent die Netznutzung aus.
So wird die Masse der Verbraucher dreimal abgezockt: Erstens mit der steigenden Stromrechnung, zweitens als Steuerzahler, der für die Investitionen der Konzerne aufkommt, und drittens über die allgemeinen Preissteigerungen aller Konsumgüter, die auch mit den wachsenden Energiekosten der Hersteller begründet werden.
Das hat mit der „Energiewende“ nicht das Geringste zu tun – diese Argumentation nutzt die zunehmende Sorge um die natürliche Umwelt in der Bevölkerung schamlos aus.