Splitter zum Frauenpolitischen Ratschlag am 16./17.9. in Ludwigsburg
Stuttgart: Frauenpowermarathon vorm Betriebstor
Stuttgart (Korrespondenz): „Herzliche Einladung zum 10. Frauenpolitischen Ratschlag, der hier in Ludwigsburg stattfindet.“
„Vielen Dank“ sagt die Kollegin, nimmt den Flyer steuert in der Affenhitze bei Schichtwechsel in ihrer Motorfahrerkombi schnell aufs Parkhaus zu. „Aber ob ich den Frauenmarathon schaff', das glaube ich nicht“ … wirft sie mir noch schnell zu. „Da muss man nicht mitlaufen, sondern kann zuhören und sich informieren … und Frauen aus aller Welt sind auch dort“, werfe ich ihr noch hinterher. „Schau mer mal“ und schon startet sie ihr Motorrad. (...)
Der Countdown läuft!
Wir dokumentieren eine aktuelle Veröffentlichung von Anne Wilhelm vom Kämpferischen Frauenrat auf der Homepage des Frauenpolitischen Ratschlags. Sie schreibt:
„Der Countdown läuft! Der 10. Frauenpolitische Ratschlag wird mit allen seinen Bestandteilen in Ludwigsburg wie geplant und abgesprochen stattfinden. Die angemeldeten Teilnehmerinnen können in der Turnhalle übernachten, wir freuen uns auf das Open-Air-Konzert auf dem Campus und alle angemeldeten Gruppen und Organisationen können ihre Messestände aufbauen, ihre Organisation und ihre Materialien vorstellen und mit den Teilnehmerinnen diskutieren. Das war alles vor einer Woche noch in Frage gestellt worden. Von der Leitung der Pädagogischen Hochschule (PH) Ludwigsburg wurden wichtige Bestandteile des Ratschlags in Frage gestellt. Deshalb haben wir auch sofort offensiv reagiert. Wir sind nicht davon abgerückt, dass wir auf der Grundlage unserer bewährten Leitlinien der Zusammenarbeit den Ratschlag durchführen werden. Schließlich konnten wir uns mit dem Rektor der PH einvernehmlich einigen und alle unklaren Fragen seitens der PH regeln. ...“
„Hilfsgütertransport für die griechischen Stahlarbeiterfamilien – eine gute Lösung“
Unter dieser Überschrift informierte der Kämpferische Frauenrat auf der Homepage des Frauenpolitischen Ratschlags am Dienstag, den 11. September, die Öffentlichkeit. Die vielen gesammelten Spenden für die griechischen Stahlarbeiterfamilien werden nun zeitnah nach dem Ratschlag zu ihrem Bestimmungsort gebracht. Wir dokumentieren die erfreuliche Meldung:
„Mit Unterstützung einer griechischen Spediteurin geht vom Frauenpolitischen Ratschlag am Sonntag, 16. 9. 12 der Transport auf den Weg nach Athen. Als wir ihr erzählten, dass zum Frauenpolitischen Ratschlag aus vielen Städten Kartons mit haltbaren Lebensmitteln und anderen alltäglichen Gütern als praktische Solidarität mit den griechischen Stahlarbeiterfamilien mitgebracht werden, hat sie als erstes gesagt, ich helfe. Mit ihrer Hilfe verbindet sie ein großes Interesse, dass die Lebensmittel auch ankommen. (...)"
Sofortige Einreiseerlaubnis für die internationalen Frauen!
Am Frauenpolitischen Ratschlag nehmen Frauen aus zirka 15 Ländern teil, unter anderem aus Südafrika, Spanien, Niederlande, Frankreich, Philippinen, Griechenland, Argentinien, Ecuador, Venezuela, türkische und kurdische Frauen, China ... In mehreren Fällen wird bis zuletzt um ein Visum gekämpft. Dazu dokumentieren wir verschiedene Erklärungen:
Syrien: Die Homepage des Frauenpolitischen Ratschlags hat folgenden Protestbrief an die deutsche Botschaft in Beirut veröffentlicht:
„Frau Mariam Mohammad und Frau Ramzia Mohammad sind als Botschafterinnen des Friedens, der Frauen- und Menschenrechte aus Syrien dringlich nach Deutschland eingeladen. Beim ,10. Frauenpolitischen Ratschlag‘ werden sie die Gelegenheit haben, ihre Berichte über die dramatische Lage in Syrien sowie ihre Lösungsvorschläge an Hunderte von Frauen – Multiplikatorinnen aus allen gesellschaftlichen Schichten in Deutschland – weiterzugeben. ... Hier sollte der engagierten Einsatz der Frauen unbedingt unterstützt werden. ... Die beiden Frauen haben große Mühen auf sich genommen, es mit hohem persönlichem Einsatz geschafft, bis zur Botschaft in Beirut zu reisen und es wäre sehr bedauerlich und schmerzlich für sie, wenn sie dort unverrichteter Dinge wieder umkehren müssen. ... Oftmals werden in der Bevölkerung in Deutschland die Erklärungen der Bundesregierung mit einer gewissen Skepsis betrachtet, ob es sich dabei lediglich um Sonntagsreden handelt. Hier wäre eine Chance, die Übereinstimmung von Wort und Tat im Handeln der Bundesrepublik Deutschland zu dokumentieren.“
Nepal: Mit einem Brief an die Deutsche Botschaft in Nepal sowie an das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland unterstützt der Kämpferische Frauenrat den Visumsantrag der beiden Gastfrauen aus Nepal, die von der Koordinierungsgruppe Gelsenkirchen zum 10. Frauenpolitischen Ratschlag eingeladen wurden. Darin heißt es unter anderem:
„Der Visumsantrag der beiden Frauen wurde am 7. September mit fadenscheinigen Begründungen abgelehnt. Angeblich sei der Zweck des Besuches nicht ,verlässlich‘ und die beabsichtigte Rückkehr nicht glaubhaft. Wir von der Gelsenkirchener Koordinierungsgruppe sehen dies als einen Angriff auf den Frauenpolitischen Ratschlag sowie das erste Weltfrauentreffen der Koordinatorinnen, das im Anschluss daran stattfinden wird. Frau Hamal ist gewählte Koordinatorin für Asien. Wir protestieren entschieden gegen diese Behinderung der weltweiten Koordination und der Organisierung der Basisfrauen!“