Südafrikas Aufstieg zu einer imperialistischen Macht
Die offen zutage tretenden Klassengegensätze haben ihre materielle Grundlage in der ökonomischen und politischen Entwicklung des Landes. Über 40 Jahre von 1948 bis 1990 herrschte das Apartheidsregime. Eine kleine privilegierte Oberschicht von Weißen hielt die Mehrheit der 90 Prozent Farbigen unter der Bevölkerung völlig rechtlos wie in einem großen Gefängnis. Aufstände wurden mit brutaler Gewalt niedergeschlagen. Viele Schwarze schlossen sich dem bewaffneten Kampf unter der Führung des ANC an.
Als 1994 die ersten bürgerlich-demokratischen Wahlen stattfanden und der Führer des ANC, Nelson Mandela, zum Staatspräsidenten gewählt wurde, waren die Völker am Kap von einer großen Aufbruchstimmung erfüllt. Aus allen Wahlen ging mit überwältigender Mehrheit der ANC als Sieger hervor. Ihm wurde zusammen mit dem Gewerkschaftsdachverband COSATU und der revisionistischen Partei CPSA die Staatsgeschäfte übertragen.
Während des Apartheidregimes gehörte der Bergbau im Wesentlichen einigen reichen, weißen, südafrikanischen Familien: den Oppenheimers, den Hersovs, den Menells und anderen. In den 1990er Jahren setzte ein Prozess der Konzentration und Internationalisierung ein. Dem fielen über 200.000 der 700.000 Arbeitsplätze im Bergbau zum Opfer und weitere 250.000 bis heute.