Empörender Polizeieinsatz gegen internationale Arbeitereinheit

Das hat es seit Jahrzehnten nicht gegeben. Gegenüber 250 Ford-Kollegen, die aus Genk zum Kölner Werk kamen, wurde eine Hundertschaft bewaffneter Bereitschaftspolizei eingesetzt und die Kollegen eingekesselt. Was am 7. November bei Ford in Köln passierte, geht alle Arbeiter an.
Denn in immer mehr Betrieben entfalten sich Auseinandersetzungen darüber, welchen Weg die Arbeiter gegen die Ausbeutungsoffensive der Unternehmen gehen sollen. „So eine Polizei haben wir in Deutschland nicht erwartet“. Das sagte ein Ford-Kollege aus Genk nach dem heutigen Polizeieinsatz in Köln gegenüber der „Roten Fahne“. Über 250 Automobilarbeiter waren mit Bussen von Genk nach Köln gefahren. Nach bereits länger organisierten Kontakten, gegenseitigen Besuchen zwischen den Automobilarbeitern in Köln und Genk setzten damit die Kollegen ein weiteres wichtiges Zeichen, um einen gemeinsamen länderübergreifenden Kampf um jeden Arbeitsplatz zu organisieren. Sie wollten vor der Europazentrale von Ford sowie der Sitzung des Euro-Betriebsrats, die auf dem Kölner Fordwerk stattfand, gegen die geplante Werksschließung von Genk und die Vernichtung von 4.300 Arbeitsplätzen (plus 5.500 bei den Zulieferern) protestieren.
Was sie an diesem Tag erlebten, das hatten sie gerade in Deutschland, das sich immer so demokratisch gibt, nicht erwartet. Sie wollten nur friedlich auf ihren Kampf um die Arbeitsplätze aufmerksam machen und wurden nun behandelt wie Kriminelle. Von allen 250 Genker Kollegen und weiteren deutschen Kollegen und Unterstützern wurden nicht „nur“ die Personalien aufgenommen, sie wurden wie Schwerverbrecher erkennungsdienstlich behandelt. Alle wurden einzeln von verschiedenen Seiten fotografiert mit jeweils einer Nummer auf der Brust.