Überfall auf Mali – neues imperialistisches Kriegsabenteuer
Seit dem 11. Januar bombardieren französische Kampfjets und Hubschrauber unter dem Vorwand einer „Intervention gegen islamistische Terroristen“ Städte in Mali. Über hundert Menschen wurden bereits getötet. Der Krieg wird mit einer UN-Resolution und einem „Hilfeersuchen“ der malischen Regierung gerechtfertigt. Truppen aus Burkina Faso, Niger, Nigeria und Senegal sind laut malischer Regierung bereits seit 11. Januar im Einsatz. Die USA und Großbritannien unterstützen den Einsatz logistisch. Die Bundesregierung hat ebenfalls ihre Unterstützung signalisiert. Nach bisherigen Absprachen soll Frankreichs Armee vor allem mit Transportkapazitäten unterstützt werden.
Tatsächlich verfolgt der imperialistische Überfall das Ziel, die Vorherrschaft in der rohstoffreichen Sahelzone zu sichern. Mali liegt wie Mauretanien, Burkina Faso, Senegal und Niger in dieser Zone Westafrikas. Es ist ein sehr armes Land mit zirka 15 Millionen Einwohnern auf einer 3,5-mal so großen Fläche wie Deutschland. Ethnische und religiöse Gegensätze treten in den vom Kolonialismus willkürlich geschaffenen Landesgrenzen immer wieder hervor. Nach einem Militärputsch gegen die Regierung nutzten kriminelle Banden und reaktionär-islamistische Milizen die Situation, verdrängten die Regierungstruppen, aber auch die in diesem Gebiet traditionell lebenden Tuareg und kontrollieren inzwischen weite Teile des Nordens.