Zehntausende für den Sozialismus und das Gedenken an Lenin, Liebknecht und Luxemburg auf der Straße
Bei winterlichen Minusgraden beteiligten sich auch dieses Jahr wieder Zehntausende an den Lenin-Liebknecht-Luxemburg-(LLL)-Aktivitäten in Berlin, der größten Manifestation für den Sozialismus in Europa. Sie begannen am Sonntag, 13. Januar, um 10 Uhr mit einer breiten kämpferischen Demonstration, an der insgesamt über 10.000 Menschen teilnahmen. Das waren deutlich mehr als letztes Jahr, wie auch die Veranstalter mitteilten.
Ausdrücklicher als in den Jahren zuvor wurde zum Ausdruck gebracht, dass der Kampf für den Sozialismus eng mit dem Kampf gegen den modernen Antikommunismus verbunden ist. „Gib Antikommunismus keine Chance“, war auf mehreren Plakaten und Transparenten des REBELL zu lesen.
Neben MLPD und REBELL beteiligten sich Mitglieder der DKP, der Linkspartei und ihrer Jugendorganisation, der Autonomen Antifa, der Falken, des Frauenverbands „Courage“, von „Solidarität International“, verschiedenen Montagsdemonstrationen sowie viele Mitglieder von türkischen, kurdischen und palästinensischen Migrantenorganisationen. Man sah Fahnen und Transparente der türkischen ICOR-Organisationen TIKB, MLKP und Bolschewistische Partei (Nordkurdistan/Türkei), sowie von ICOR-Organisationen aus Russland, Tschechien, der Slowakei und Marokko. Das gemeinsame Auftreten der ICOR-Parteien wurde mit Respekt und Anerkennung aufgenommen. Nach der Demonstration nahmen viele noch am stillen Gedenken an den Gräbern von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg auf der „Gedenkstätte der Sozialisten“ teil. Der Vorsitzende der MLPD, Stefan Engel, und die Vorsitzende des REBELL, Lisa Gärtner, legten gemeinsam mit internationalen Teilnehmern dort feierlich einen Kranz nieder.
Die Vorbereitung der LLL-Demo hatte diesmal mit rund 400 Organisationen und Einzelpersonen den größten Unterstützerkreis, den es je gab. Seit Mitte der 1990er Jahre wird die Zusammensetzung der Teilnehmer immer jünger, meinte eine Vertreterin der MLPD-Landesleitung Nord-Ost. Gegen antikommunistische Spaltungsversuche eines Bündnisses aus Führern der Jusos, Falken, Naturfreundejugend, DGB-Jugend und Linksjugend Solid waren der REBELL und die MLPD, aber auch viele andere Kräfte für eine gemeinsame überparteiliche LLL-Demonstration eingetreten. Mit anfänglich 40 und zuletzt gerade mal 300 Teilnehmern fiel die Spalterdemo entsprechend kläglich aus.