Die Rolle der Massen, der kommunistischen Partei und Stalins im Krieg gegen Hitler

Vor 60 Jahren im März 1953 starb Stalin. Seit 1924 stand er bis zum Tod 1953 an der Spitze des ersten sozialistischen Staates der Welt. Bis heute reiben sich alle Antikommunisten an ihm. Stalin stand mit im Zentrum der größten Zuspitzung zwischen Sozialismus und Kapitalismus. Im brutalen Überlebenskampf des kapitalistischen Ausbeutersystems, verkörpert durch den deutschen Faschismus, sollte der Sozialismus von der Erde getilgt werden. Jahrzehntelang wurde in Westdeutschland die Kapitulation Hitlerdeutschlands als Tag der „Niederlage“ bezeichnet. Der moderne Antikommunismus verwendet inzwischen auch den Begriff „Tag der Befreiung“. Aber zugleich bezeichnet er eine zentrale führende Persönlichkeit in diesem großen historischen Befreiungskampf als machtbesessenen Diktator. Um diese Diffamierung zu untermauern, musste auch das Bild gestrickt werden, dass Stalin seine Mitarbeiter zu willenlosen Werkzeugen machte und nicht wählerisch gewesen wäre, Methoden von Mord und Totschlag, Willkür, Skrupellosigkeit und Intrigen anzuwenden. Unser Korrespondent aus Kassel hat in Zeitdokumenten nach der Wahrheit gesucht, Dokumente, die auch heute noch einsehbar sind, wenn man will.

Der Sieg der Roten Armee in Stalingrad über die Wehrmacht ist untrennbar verbunden mit Stalin und seiner Tätigkeit als Oberbefehlshaber der Roten Armee. Er hatte entscheidenden Anteil an der Ausarbeitung des Plans zur Einkesselung der deutschen Truppen. Der damals zweithöchste Militärchef der Roten Armee, General Wassilewski schreibt in seinen Erinnerungen: „Der Entschluss hierzu wurde Mitte September nach einem Meinungsaustausch zwischen Stalin, Shukow und mir gefasst.“ (S. 215)

Über Stalins Rolle sind demgegenüber absurde Geschichten im Umlauf. D. Wolkogonow behauptete in einer Serie des SDR über Stalin, der Krieg sei „trotz“ Stalin gewonnen worden. Nikita Chruschtschow, der 1956 in seiner berüchtigten „Geheimrede“ auf dem XX. Parteitag infame Lügen über Stalin auftischte, behauptete, Stalin hätte „auf operativ-strategischem Gebiet keine Ahnung gehabt und die Handlungen der Truppen unqualifiziert geführt“. (Wassilewski, „Erinnerungen“,  S. 238). 

Es gibt in den bürgerlichen Massenmedien und -literatur nur wenige sachliche und korrekte Ausführungen zu Stalins Tätigkeit. Obwohl man gut und gerne auf viel informatives Material zurückgreifen könnte.  Zum Beispiel in der Memoirenliteratur, die in Deutsch im ehemaligen Militärverlag der DDR veröffentlicht wurde. Führende Militärs der Roten Armee, wie Shukow, Wassilewski, Jakowlew, Schtemenko, Rokossowski, Peressepkin, Merezkow und andere haben während des Krieges eng mit Stalin zusammengearbeitet und darüber berichtet. Es besteht kein Grund dazu, diese Ausführungen als unglaubwürdig einzuschätzen.